Pirate versus Pirate

Gemeinhin sind Piraten als raues und grimmiges Gesindel verschrien. Schon ihr bloßer Anblick flößt Angst und Schrecken ein und allein der von ihnen ausgehende Geruch schafft es, ihre Feinde in die Flucht zu schlagen. Auf die Spieltische schafften es diese Gesellen thematisch aber leider recht selten und wenn, dann meistens als Protagonisten in langen und umfangreichen Spielen vorwiegend für Vielspieler.

Nun aber hat der Verlag Out of the Box Publishing die Jungs familientauglich gemacht. Ihr Markenzeichen ist die Knubbelnase und wenn sie auch die Zähne fletschen, so sehen sie dann doch nicht mehr ganz so zum Fürchten aus. Was allerdings ihre Feinde immer noch in die Flucht schlagen kann, ist der unglaubliche Kunststoffgeruch, der dem Endverbraucher nach dem Öffnen der eingeschweißten Beutel entgegenschlägt. Ein Blick auf den Schachtelboden genügt: Ah ja, „Made in China“. Also sollten Sie die Jungs vor Ihrer ersten Schatzsuche erst einmal gut auslüften lassen.

Bis zu drei Piratentrupps, welche immer aus 6 Piraten bestehen, treffen auf einer Insel aufeinander und versuchen, als erste den Piratenschatz für die eigene Farbe zu sichern.
Die Insel ist witzigerweise streng geometrisch als gleichseitiges Dreieck aufgebaut, in welchem wiederum kleinere und ebenfalls gleichseitige Dreiecke eingeschrieben sind. Ausgehend von einer festgeschriebenen Startaufstellung, jeweils unterschiedlich für ein 2- bzw. 3- Personen Spiel, bewegen sich die Piraten mit Hilfe von Würfelwürfen übers Spielbrett, um an die begehrten Münzen zu kommen und feindliche Piraten zu eliminieren. Dabei gelten recht einfache Regeln. Der Würfelwurf muss vollständig umgesetzt, Felder dürfen in einem Zug nicht mehrfach betreten und blockierte Felder nicht übersprungen werden. Will man einen gegnerischen Piraten ins Jenseits befördern, muss man keine Stärke- und Lebenspunkte beachten, einfach mit einem eigenen Piraten auf dem entsprechenden Feld ankommen, das war´s. Münzen können beim Überlaufen des entsprechenden Feldes aufgesammelt werden, aber Achtung, jeder Pirat kann nur eine Münze transportieren und darf während des Transports derselben nicht angreifen, d.h. er ist gegnerischen Angriffen vollkommen hilflos ausgeliefert. Wer zuerst zwei der drei silbernen Münzen oder gar die goldene Münze auf seinem Kaperschiff abgeliefert hat, gewinnt die Partie.

Pirate versus Pirate spielt sich erstaunlich flott und trotzdem taktisch. Ist man anfangs noch skeptisch ob des Spielprinzips, wird man schnell eines Besseren belehrt. Natürlich muss man sich immer vergegenwärtigen, dass sich das Spiel selbst nicht zu ernst nimmt und Würfelglück eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Für alle die es ein wenig taktischer mögen, gibt es eine Regel für Fortgeschrittene, welche die Positionierung der Piraten nach Ihrem Zug erlaubt, denn ein wahrer Pirat kämpft von Angesicht zu Angesicht und deshalb ist der feige Angriff von hinten ganz einfach verboten. Das Highlight des Spiels sind natürlich die Figuren, da fällt das Spielbrett leider deutlich ab. Zusammen aber mit der kurzen Spieldauer von maximal 30 Minuten ergibt sich daraus ein klasse Familien- als auch Bier und Brezel Spiel. Insbesondere das perfekte Funktionieren von Pirate versus Pirate sowohl mit 2 als auch mit 3 Spielern ist lobend hervorzuheben. Gerade bei drei Spielern ist der Spielspass extrem groß, da hier unterschiedlichste Taktiken möglich sind. So wird mit Sicherheit ganz schnell der Ruf nach einer Revanchepartie laut. Schnelles

Spieletester

17.02.2011

Fazit

Diese kleine Perle sollte sich kein Spieler entgehen lassen!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 3
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2010
Grafiker: John Kovalic
Genre: Glück
Zubehör:

Spielplan, Spielregel, 2 spezielle Piratenwürfel, 4 Schatzmünzen (eine goldene und drei silberne), 18 Piratenfiguren aus Kunststoff (je sechs in drei verschiedenen Farben)

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