Durch die Wüste

Durch die Wüste ist bestens geeignet für Gelegenheitsspieler und vor allem Familien mit Kindern, die bisher einen Bogen um Taktikspiele gemacht haben. Wer einfach nur ein unterhaltsames, lockeres Spiel sucht, ist mit Durch die Wüste genauso gut bedient, wie jemand, der auch mal gerne ein paar taktische Überlegungen anstellt, aber nicht zu sehr ins Grübeln geraten möchte. Für Vielspieler und eingefleischte Strategen bietet dieses Spiel vermutlich nicht genug analytischen Tiefgang. Die Anleitung ist übersichtlich und die Regeln sind verständlich geschrieben, so dass man schnell ins Spiel einsteigen kann. Die Verpackung ist grafisch sehr schön und ansprechend gestaltet, der Spielplan dagegen ist etwas schlichter gehalten, eben einer Wüste entsprechend. Kamele, Reiter sowie Palmen sind detailgetreu aus Kunststoff geformt, Wasserlöcher und Wertungsmarken sind Pappplättchen. Der Gesamteindruck und die Qualität des Materials sind insgesamt positiv zu bewerten. Eine Kleinigkeit fällt leider negativ auf: Bei Kunstlicht sind die Kamelfarben nicht immer auseinander zu halten. Es gibt insgesamt fünf Kamelfarben in den Pastelltönen Blau, Grün, Lila, Rot, und Gelb. Damit man nun die einzelnen Karawanen der Mitspieler unterscheiden kann, erhält jeder Spieler Reiter in seiner Spielerfarbe, die er auf Kamele unterschiedlicher Pastellfarbe setzt. Je nach Teilnehmerzahl besitzt dann jeder vier bzw. fünf solcher Start-Kamele für seine Karawanen. Reihum werden diese Kamele nun in der Wüste platziert, allerdings nicht bei einer Oase und nicht auf einer Wasserstelle. Die Größe des Spielfeldes richtet sich nach der Spieleranzahl. Nach der Einsetzrunde werden von jedem Mitspieler immer zwei Kamele ins Spiel gebracht, d.h. an die eigenen bestehenden Karawanen gesetzt. Die Hauptaufgabe während des Spielverlaufs besteht darin, eigene Karawanen zu vergrößern und dadurch Oasen oder Wasserstellen zu erreichen - das bringt einem sofort Wertungspunkte ein. Karawanen der gleichen Kamelfarbe dürfen nicht an benachbarten Feldern zusammen treffen, damit hat man die taktische Möglichkeit, gegnerische Karawanen von den punkteträchtigen Oasen und Wasserstellen abzudrängen oder fernzuhalten. Sobald das letzte Kamel einer Farbe gespielt wurde, ist das Spiel sofort beendet. Hier kann man auch noch einmal taktisch eingreifen und das Spielende vielleicht nach Wunsch verzögern oder schneller herbeiführen. Wem es gelungen ist, mit einer Karawane ein Gebiet, in dem keine anderen Kamele sind, einzuschließen, der erhält bei Spielschluß entsprechend der Gebietsgröße zusätzlich Wertungspunkte, außerdem wird noch die längste Karawane jeder Kamelfarbe belohnt. Erfolgreichster Karawanenführer ist dann der, der die meisten Punkte gesammelt hat. Durch die Wüste ist ein empfehlenswertes Spiel für alle, die unterhaltsame, schnelle Spiele mit leichtem Taktikanteil mögen. Es läßt sich zügig ohne lange Denkpausen durchspielen, so dass man gleich eine Revanchepartie anschließen kann. Durch die Wüste bleibt fast immer bis zum Schluss spannend, durch die unterschiedlichen Möglichkeiten Punkte zu sammeln. In den ersten Runden steckt man im Dilemma, was man tun soll, weil es zu viele Möglichkeiten gibt und man nur zwei Kamele setzen darf. Durch das geschickte Abschneiden von Oasen oder Abdrängen in punktlose Gebiete kann man Mitspieler ärgern, was zusätzlichen Spaß ins Spiel bringt. Deshalb ist es auch sinnvoll, das Spiel mindestens zu dritt zu spielen, zu zweit ist der Spielverlauf zu vorhersehbar und weniger spannend.

Spieletester

19.11.2002

Fazit

Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 1998
Verlag: Kosmos
Autor: Reiner Knizia
Genre: Taktik
Zubehör:

1 Spielplan, 170 Kamele in fünf Farben, 5 graue Kamele, 30 Reiterfiguren, 5 Oasen, 45 Wasserstellen, 20 Oasen-Chips, 10 Karawanen-Chips, 10 Gebiets-Chips, 1 Anleitung

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