Affenlabor

Für ominöse Testreihen der Industrie sollen wieder einmal unschuldige, kleine Affen eingesetzt werden. Kein Wunder, dass dieser Umstand, wenn schon Proteste von Tierschützern nichts fruchten, nach rabiateren Mitteln schreit. Und so machen sich ehemalige und mit allen Wassern gewaschene Laboraffen auf, um ihre Artgenossen aus der gar nicht so artgerechten Käfighaltung zu befreien.

Jeder der bis zu vier Spieler verkörpert einen der ehemaligen Laboraffen, welche sich aufmachen, um endlich Ihre Artgenossen aus den Käfigen des Versuchslabors zu befreien. Das Labor wird zum Spielbrett und dazu vor dem Spiel aus vier doppelt bedruckten Segmentteilen zusammengesetzt. So sind relativ viele unterschiedliche Kombinationen möglich. Das eigentliche Labor besteht aus einem Eingang mit Foyer und einer großen Anzahl unterschiedlicher und teilweise miteinander verbundener Räume. In jedem der Räume wird ein Käfig-Plättchen verdeckt abgelegt und gleichzeitig noch jeweils zwei Werkzeug-Plättchen, mit Werkzeugen, wie sie meistens in Laboren zu finden sind, also z.B. Mikroskope oder Skalpelle. Natürlich gibt es auch noch einen Wächter, Murray. Dieser befindet sich am Anfang des Spiels außerhalb des Labors, doch sein eigentlicher Job ist es, im Labor für Ordnung zu sorgen. Sollte er in einen Raum mit einem darin befindlichen Affen gelangen, kann er diesen zwar nicht fangen, aber zumindest muss sich der Affe deutlich vorsichtiger bewegen, um nicht entdeckt zu werden.

Die Affen bewegen sich von Raum zu Raum, können dabei maximal einen Gegenstand mit sich führen und versuchen mit diesem oder einem im selben Raum liegenden einen Käfig zu öffnen, um ihre Artgenossen zu befreien. In jeder Runde, solange er nicht im selben Raum wie der Wächter steht, kann ein Affe bis zu drei Aktionen aus einer Fülle von Möglichkeiten ausführen. Er kann sich bewegen, Gegenstände aufheben, fallen lassen oder mit anderen Affen tauschen, Käfige aufdecken, die Käfige aufschließen, Aktionskarten ausspielen und sogar gegen andere Affen kämpfen. Affenlabor ist trotz des ersten Anscheins nach kein kooperatives Spiel, denn es gewinnt der Affe, der bei den meisten Befreiungsaktionen mitgeholfen hat. Also versuchen sich die Affen gegenseitig auszutricksen, wichtige Gegenstände wegzunehmen oder gar den Wärter auf den Hals zu hetzen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Aktionskarten, von denen jeder Spieler immer zwei auf der Hand hat. Damit können Gegenstände versetzt, getauscht oder gestohlen werden, der Wächter wird versetzt oder die Bewegungsreichweite eines Affen erhöht sich.

Spieletester

14.06.2010

Fazit

Affenlabor ist ein schnell gespieltes, kurzweiliges und nettes Spielchen. Die Grafik ist comicartig gehalten und passt sich damit gut dem Charakter des Spieles an. Ein besonderer Bonbon sind die farbigen Kunststoff-Figuren der Affen und des Wächters. Diese sehen witzig aus und sind recht robust. Die Spielregel ist schnell erklärt, aber auch nicht sonderlich anspruchsvoll. Interessanter wird es hingegen seine Aktionen im Vorfeld so zu planen, dass man selbst den meisten, die affige Verwandtschaft hingegen möglichst keinen Nutzen aus den Befreiungen zieht, denn im selben Raum oder in mit diesem verbundenen Räumen stehende Affen, erhalten zumindest anteilig Punkte für eine gelungene Befreiung. Sollten alle Käfige aufgeschlossen worden sein, endet das Spiel. Mit Affenlabor legt AEG (Alderac Entertainment Group) ein weiteres Spiel aus seinem reichhaltigen und sehr interessanten Portfolio vor, mit dem es sich auf dem deutschen Markt etablieren möchte. Das Spiel ist zwar kein Überflieger, aber grundsolide, mit gutem Material und einem witzigen und unverbrauchten Thema. Allerdings sollten auch alle Mitspieler ihren Spass an der munteren Affenhatz haben. Wird nämlich zuviel gegrübelt, verliert das Spiel deutlich an Reiz.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2009
Grafiker: Llyn Hunter
Genre: Glück
Zubehör:

4 beidseitig bedruckte Spielplanteile, Spielregel, 4 Übersichtskarten, 5 Kunststoffiguren (4 Affen und ein Wächter), 16 Käfigplättchen, 24 Gegenstandsplättchen, 48 Punkteplättchen, 40 Aktionskarten

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