The Castles of Tuscany

Die Gegend rund um Florenz heißt
Toscana (italienisch), Toskana (deutsch), Tuscany (englisch), Toscane (französisch), Burgund (aleanisch)
The Castles of Tuscany ist eine Umarbeitung von Die Burgen von Burgund.
Etwas Schreckliches ist passiert.
Die Toskana wurde parzelliert.
Ein farbiges Sechseck-Raster überzieht die Landschaft.
Es ist unsere Aufgabe, diese bunte Anordnung mit genau so bunten Plättchen zu belegen.
Die optische Änderung ist dadurch nur gering, der Wert der Landschaft steigt jedoch mit jedem neuen Plättchen.

Acht Plättchen...

...liegen zur allgemeinen Auswahl bereit. Nach dem Zugriff deponiert man das Plättchen auf einem freien Feld des eigenen Aktionsplans. Hat man kein freies zur Verfügung, ersetzt man ein bereits erworbenes durch das neue Hex-Feld. Das alte kommt aus dem Spiel. Natürlich sollte man das vermeiden und mit etwas Vorausschau agieren. Gelagerte Plättchen sollen schließlich rasch in der Landschaft platziert werden, farbgleich wie die gepflügte Unterlage, und immer mit zumindest einer Kante angrenzend an ein bereits ausliegendes Plättchen.
Bei Spielbeginn legt dazu jeder Spieler gratis, quasi als Samen, ein Kastell aus.
Dunkelgrün auf Dunkelgrün.
Das aus der Auslage genommene Landschaftsplättchen wird durch eines vom eigenen Vorrat ersetzt. Diese Ersatzhandlung erfolgt immer vom linken Stapel der eigenen Plättchen.

Mit drei Stapeln zu je sieben Plättchen startet jeder ins Spiel. Die 21 Plättchen sind bei jedem Spieler identisch, weil die drei Stapel aber zufällig und verdeckt gebildet werden, ist die Reihenfolge in jeder Partie unterschiedlich. Manchmal kommen gewisse Landschaften früher ins Spiel, manchmal später.
Das ist spannend.
Das ist manchmal ärgerlich.

Die acht zu Beginn ausliegenden Plättchen kommen aus dem neutralen Vorrat.
Auch diese kommen zufällig ins Spiel.
Eine Taktik kann man damit aber noch nicht aufbauen.
Ist diese allgemeine Auslage farblich zu monoton und eine Farbe dominiert mit fünf Plättchen, dann werden diese sofort ausgetauscht. Manchmal auch mehrfach pro Partie.

Die Landschaftsgestaltung...

...funktioniert mit zwei Karten passender Farbe. Der graue Steinbruch liegt schon im eigenen Vorrat, die regelkonforme Errichtung kostet zwei graue Karten. Alternativ darf man zwei gleichfarbige andere Karten als Ersatz für eine geforderte Farbe verwenden. Sogar beide grauen Karten dürfen auf diese Art und Weise ersetzt werden. Hat man durch den Bau eines orangenen Dorfes bereits einen gleichfarbigen Arbeiter
in seine Dienste nehmen dürfen, kann auch dieser als Kartenersatz verwendet werden. Der Steinbruch liefert einen Marmorblock. Dieser darf abgegeben werden und sofort ist ein weiterer kompletter Spielzug möglich. Pro Spielzug ist nur einmalige Marmorverwendung zulässig.
Gerne macht man das kurz vor einer der drei Wertungen.

Die drei Plättchenstapel...

...jedes Spielers liefern einerseits Nachschub für die allgemeine Auslage, bestimmen aber andererseits auch den Zeitpunkt der drei Wertungen. Ist der linke Stapel eines Spielers leer, wird die aktuelle Runde noch zu Ende gebracht und dann folgt eine Wertung. Bei der ersten Wertung werden alle Punkte, die bisher auf der grünen Punkteleiste erworben wurden, auf die rote übertragen. Weil die grünen Punkte aber nicht verfallen und dieser Wertungsmechanismus auch bei Wertung 2 und 3 angewendet wird (dann, wenn der erste Spieler seinen zweiten und der erste seinen dritten Stapel verbraucht hat), zählen früh gemachte Punkte mehrfach.
Idealerweise macht man viele Punkte bereits vor der ersten Wertung.

Punkte machen...

...ist nicht schwer. Bebaut man ein isoliertes Farbfeld in der Landschaft, bekommt man einen Punkt. Drei Punkte gibt es für die vollständige Bebauung von zwei gleichfarbigen, zusammenhängenden Feldern. Sechs Punkte, wenn es deren drei sind.
Mehr geht nicht.

Die Anordnung der Farbflächen ergibt sich bereits bei Spielbeginn durch den modularen Zusammenbau von drei Landschaftsflächen aus je zehn Sechsecken für die eigene, persönliche Toskana. Jeder bekommt eine Landschaft A, eine B und eine C und modelliert sich - gewisse Einschränkungen beachtend - seine Landkarte.

Rote oder grüne Punkte bekommt man neben anderen Boni auch durch Ertragskarten. Das Fuhrwerk erlaubt das Ziehen der obersten. Hat man bereits eine rote Stadt errichtet und ein Bonusplättchen "+1 Ertragskarte" als Stadtbonus gewählt, bringt ein Fuhrwerk zwei Ertragskarten. Das gleiche Prinzip gilt auch für die anderen Bonusplättchen. Man bekommt einen Arbeiter mehr für ein Dorf, einen Marmorblock mehr für einen Steinbruch oder darf eine Farbkarte mehr nachziehen, wenn man sich statt Plättchen nehmen oder Plättchen legen für die dritte Zugoption "Karten nehmen" entscheidet. Wir wissen: Passende Karten erlauben das Legen von Plättchen.

Farbbonus-Plättchen...

...liefern weitere Punkte. Allerdings eher nebenher und nicht als kalkulierbares Spielziel. Wer als Erster alle Felder einer Farbe bebaut hat, bekommt bis zu vier Punkte zusätzlich. Das Bonusplättchen wird dann auf die Rückseite gedreht und bringt dem Zweiten, der dieses Ziel erreicht, zwar weniger, aber doch noch den einen oder anderen Punkt. Weil acht Farben im Spiel sind, gibt es auch acht mal zwei Bonusmöglichkeiten.

Am Anfang...

...hat man das Tableau mit einem selbst gewählten Bonusplättchen und drei Stapel mit jeweils sieben verdeckten Sechseckplättchen. Man hat eine Landschaft mit 30 Sechseckflächen in acht verschiedenen Farben, ein Kastell auf einem der drei dunkelgrünen Felder (mit guten Ausbaumöglichkeiten
nach Ost, West, Süd und Nord) sowie fünf Karten, die zum Bau der unterschiedlichen Bauvorhaben benötigt werden.
Und man hat keine Punkte.

Am Ende...

...hat man eine wohlgefüllte Landschaft mit wenigen freien Plätzen, keine oder fast keinen Plättchen mehr auf dem Tableau, ein paar mehr Bonusplättchen daneben und hoffentlich vielen Punkte.
Hoffentlich mehr Punkte als die Gegenspieler.

Spieletester

06.02.2021

Fazit

The Castles of Tuscany braucht eigentlich nicht mehr als zwei Spieler.
Interaktion gibt es zwar, sie hält sich aber in Grenzen und tut zumeist nicht weh.
Das Wegschnappen von Sechsecken aus der allgemeinen Auslage und jenes von Farbbonusplättchen beschreibt schon ziemlich alles, womit man die Mitspieler stören könnte.
Die fehlende Aggressivität macht das Spiel aber gut planbar, es bleibt sehr überschaubar und konfliktfrei.
Trotzdem ist es spannend.
Und erfreulich schnell gespielt, vor allem in der Corona-Lockdown-2-Personen-Partie.

Vergleiche zu Die Burgen von Burgund möchte ich hier nicht anstellen.
Nur soviel: Beide Spiele brauchen nur die echten Stefan Feld-Fans.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • sehr ansprechendes Material
  • gute Spielregel
  • perfekte Spieldauer, sehr gut revanchetauglich
  • super als 2-Personen-Spiel
  • zumeist knappe Endergebnisse
  • sehr kluger Wertungsmechanismus

Minus

  • nichts Neues, war schon einmal da

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 bis 60 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2020
Verlag: alea
Autor: Stefan Feld
Genre: Strategie
Zubehör:

1 Siegpunkte-Plan
120 Sechseckplättchen: 22 pro Spieler/ Farbe
- 4x Dorf orange
- 4x Landwirtschaft hellgrün
- 3x Fuhrwerk beige
- 3x Kloster gelb
- 3x Steinbruch grau
- 2x Stadt rot
- 1x Gutshof türkis
- 1x Kastell dunkelgrün
- 1x Start-Kastell dunkelgrün
- 32 neutrale Plättchen (4x jede Art beige)
25 Bonusplättchen
150 Karten
- 122 Spielkarten
- 27 Ertragskarten
- 1 Startspielerkarte
12 Spielplanteile (je 4 x A, B und C)
4 Tableaus
42 Holzteile
- 12 Marmor
- 12 Arbeiter
- 10 Sechsecke
- 8 Zählsteine (2 pro Spieler/ Farbe)
8 Farbbonus-Plättchen
4 x Marker 50/100er
1 Spielanleitung

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