Im Wald da sind die Räuber

Willkommen, ihr Anführer der furchterregendsten Räuberbanden der Umgebung, zu unserem alljährlichen Räuber-Wettstreit. Die Bewohner dieses Waldes sollen viele Reichtümer angehäuft haben. Also, schwärmt aus, sucht eure Beute und bringt sie in eure Räuberlager. Möge der Beste den Wettstreit gewinnen.

Im Wald da sind die Räuber? Das kenne ich doch! Schießt einem meist sofort durch den Kopf, wenn man den Spieltitel hört. Und dann rätselt man. Ach ja, da gibt es doch dieses Volkslied. Mir ist zumindest nicht viel mehr eingefallen als eben diese eine Zeile und die zugehörige Melodie. Doch nicht das Lied soll hier das Thema sein, sondern das Spiel Im Wald da sind die Räuber.

Ziel des Spiels:
Bei Im Wald da sind die Räuber geht es darum, seine Räuberbanden durch einen Wald zu führen, Bauernhöfe, Gasthäuser und Jagdschlösser zu überfallen und die Beute im Räuberlager abzulegen. Der herumwandernde Gardist und die anderen Spieler können einem dabei allerdings sehr in die Quere kommen.

Spielvorbereitung:
Vor Spielbeginn bekommt jeder Spieler Räuberfiguren, Wertungsräuber, Räubermarker (Sonderregelung bei 4 Mitspielern: nur 2 Krafttrunke und 2 Spitzbuben) und das Räuberlagerplättchen in der jeweiligen Spielfarbe. Das Spielbrett wird an der Seite hingelegt und die Wertungräuber kommen auf das Startfeld. Die drei Startplättchen werden so in die Tischmitte gelegt, dass der Brombeerbusch in der Mitte zu erkennen ist. Die übrigen Wegeplättchen werden verdeckt gemischt, 12 von ihnen werden an die Spieler verteilt und dürfen von diesen angesehen werden. Die restlichen Wegeplättchen werden in drei Stapeln zu je 12 Plättchen auf die drei Felder des Spielbretts gelegt. Die Beutechips kommen in das Leinensäckchen, der Würfel, die Gardistenfigur, der Gardistenchip und der Mädchenchip werden griffbereit hingelegt.

Nacheinander legen die Spieler jetzt entweder eines ihrer Wegeplättchen oder das Räuberlagerplättchen aus. Hierbei müssen die Legeregeln beachtet werden. Wege können nur an Wege und Wälder nur an Wälder grenzen. Wegeplättchen mit einem Jagdschloss dürfen nicht direkt aneinander gelegt werden. Werden Wegeplättchen mit Gebäude ausgelegt, so gilt es die Beutechips aus dem Leinensäckchen zu ziehen:
Gasthaus: Ein Beutechip muss offen auf den Weg gelegt werden.
Bauernhof: Ein Beutechip kann offen auf den Weg gelegt werden.
Jagdschloss: Zwei Beutechips müssen offen auf den Weg gelegt werden. Sind es zwei gleiche, so muss einer von ihnen neu gezogen werden, da es unterschiedliche sein müssen.
Wenn alle Spieler ihre Wegeplättchen und das Räuberlagerplättchen ausgelegt haben, werden die Räuber in ihre Lager gestellt und es geht endlich richtig los.

Spielablauf:
Das eigentliche Spiel gliedert sich in drei Aktionen:

  • 1. Wegeplättchen ziehen und legen
    Das oberste Plättchen des jeweiligen Stapels wird gezogen und nach den Legeregeln angelegt. Im Unterschied zu den Bauernhöfen zuvor, wird jetzt direkt beim ersten gelegten Bauernhof die Gardistenfigur auf den Weg gestellt (Wenn noch kein weiteres Wegeplättchen mit Bauernhof ausliegt, kommt die Gardistenfigur erst beim zweiten Bauernhof ins Spiel.), der auslegende Spieler erhält zudem noch den Gardistenchip und den Würfel. Zudem wird auf das erste ab jetzt gelegte Wegeplättchen der Mädchenchip abgelegt.

  • 2. Räuber bewegen und rauben
    Pro Zug und je Räuberfigur erhält jeder Spieler vier (1. Runde) bis sechs (3. Runde) Aktionspunkte. Jeder Schritt kostet einen Aktionspunkt, d.h. vom oder zum Räuberlager und von Plättchen zu Plättchen. Ausserdem kostet auch das Aufnehmen der Beute einen Aktionspunkt. Dies ist möglich, sobald man sich auf dem gleichen Plättchen wie die Beute befindet. Wenn man sein eigenes Räuberlager wieder betreten hat, legt man die Beute offen vor sich ab. Dies kostet keinen Aktionspunkt, auch das Abwerfen eines Beutechips unterwegs ist erlaubt und kostet keinen Aktionspunkt. Der Mädchenchip wird wie ein Beutechip behandelt, nur dass das Mädchen zum Brombeerbusch möchte. Hierfür bekommt der jeweilige Spieler direkt drei Siegpunkte. Auch können Gasthäuser besetzt werden, die in der Schlusswertung Siegpunkte bringen; dies kostet keinen Aktionspunkt.
    Mit dem Einsatz der Räubermarker „Krafttrunk“ werden die Aktionspunkte einer Räuberfigur einmalig verdoppelt, mit dem „Spitzbuben“ ist es möglich, Beute über kurze Strecken zu verschleppen oder andere Räuber zu beklauen.

  • 3. Der Gardist
    Jetzt wird der Gardistenchip auf einen beliebigen Bauernhof gelegt. Anschließend wird mit dem 4-seitigen Würfel gewürfelt und die entsprechende Anzahl muss dann gezogen werden. Der Gardist muss immer den kürzesten Weg laufen, sobald dieser den Zielbauernhof erreicht, wird der Gardistenchip auf einen anderen Bauernhof gelegt. Sollten noch Schritte übrig sein, geht es sofort in Richtung des neuen Ziels. Trifft der Gardist unterwegs auf Räuberfiguren, so müssen diese in ihr jeweiliges Lager zurück, etwaige Beutechips werden am Ort der Begegnung abgelegt.

Sobald das letzte Plättchen eines Rundenstapels genommen und der Spieler seinen Zug beendet hat, wird gewertet. Für Beutechips gleicher Art bekommt jeder Spieler Punkte, die man einer Tabelle entnehmen kann. Auf der Wertungsleiste des Spielbretts werden die jeweiligen Wertungsräuber entsprechend weitergezogen. Nach dem dritten Stapel dann erfolgt die Schlusswertung. Hier gibt es zusätzlich für jeden Satz aller 5 Beutearten 3 Siegpunkte, bei besetzten Gasthäusern 1-4 Siegpunkte, abhängig vom Aufdruck auf dem jeweiligen Plättchen.


Spieletester

13.10.2009

Fazit

Das Spielmaterial ist von guter Qualität, die Spielregel einfach und gut beschrieben. Zahlreiche Grafiken und einige Beispiele erläutern zudem die Regeln. Lobenswert ist auch, dass es auf der Rückseite des Anleitungsheftchens eine Zusammenfassung gibt. Schnell kann man jetzt sehen, wieviel Siegpunkte es wofür gibt und welche Aktion wieviel Punkte kostet. Auch Sonderregelungen bei unterschiedlicher Spieleranzahl sind hier aufgeführt. Doch trotz dieser Sonderregelungen, mit zwei Spielern ist es ein deutlich anderes Spiel. In diesem Fall räubert jeder Räuber quasi in seinem eigenen Waldteil. Das einzige störende Element ist dann der Gardist, der einem manchmal einen Strich durch die Rechnung macht. Im Spiel zu dritt und noch mehr zu viert kommt zum reinen Plättchen legen und Beute sammeln noch ein „dem anderen die Beute abjagen“ hinzu. Man ärgert den Mitspieler deutlich mehr (Beute abjagen durch Spielen des Spitzbuben), auch wenn es einigen Mitspielern immer noch zu wenig war; im Spiel zu zweit wird dieser Aspekt meist völlig ignoriert, da es einfacher ist, in seinem eigenen Waldteil auf Beutezug zu gehen. Mit steigender Mitspieleranzahl wird Im Wald da sind die Räuber vielseitiger und deutlich interessanter.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 19,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2008
Zubehör:

1 Spielbrett, 12 Räuberfiguren, 4 Wertungsräuber , 24 Räubermarker (Krafttrunke und Spitzbuben), 40 Beutechips (je 8 Juwelen, Geldstücke, Goldbarren, Schmuck und Silberbesteck) 1 Mädchenchip, 1 Gardistenchip, 1 Gardistenfigur, 55 Hexaederplättchen (3 Start-, 4 Räuberlager-,Wege- mit Gasthaus, Bauernhof oder Jagdschloss und Wegeplättchen ohne Gebäude), 1 vierseitiger Würfel, 1 Leinensäckchen, 2 Spielanleitungen (deutsch und englisch)

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