Lift Off

Das Geschäft mit dem Weltraum ist mehr als lukrativ geworden, seit der Bau von Raketen immer günstiger vonstattengeht. Der Kampf um die ruhmreichste Raumfahrtagentur ist im vollen Gange. Wer hier die besten und klügsten Spezialisten vereinen kann, der wird mit seinen Missionen am Ende die meisten Siegpunkte machen.

Lift Off wird hauptsächlich über die Spezialisten gesteuert, die den Stand der Technik verbessern, das agentureigene Labor und die ebenfalls zum Betriebsvermögen gehörende Rakete upgraden, sowie in die gemeinsame Raumstation investieren. Außerdem helfen sie dabei, die Rakete zu beladen und effektiver ins All zu befördern. Die damit verbundenen Missionen sind die hauptsächlichen Punktelieferanten, aber auch andere Wege führen zu Ruhm und Ehre.

Das Spiel wird über einen Zeitraum von acht Runden mit zwei Phasen abgewickelt. Phase 1 endet nach vier Runden und es kommt zu einer Zwischenoperation, bei der neue teurere Missionskarten ins Spiel kommen und bis zu drei Spielendekarten zu jeweils fünf Geld verkauft werden dürfen. Danach wird in Phase 2 der Spezialistenkartenstapel ein zweites Mal durchgespielt, bevor die Schlusswertung den Sieger kürt.

Zu Spielbeginn erhält jeder Spieler seine eigene Rakete, auf der die Kosten eines Starts und die mögliche maximale Last angegeben sind. Auf dem Spielertableau werden genau diese Werte mit Holzraketen markiert. Ebenfalls abzulesen ist auf einer dritten Skala das Einkommen, dass in jeder Runde ausgezahlt wird. Links neben dem Tableau ist Platz für das eigene Labor, das in vier verschiedenen Leveln die Siegpunkte für einen Raketenstart angibt. Rechts neben dem Tableau werden im Verlauf einer Partie die erworbenen Techniken angelegt.

Rundenablauf

Je Runde teilt sich in den Spezialisten- und Missionsteil. Im ersten Teil wird zunächst das Einkommen gemäß der Anzeige auf dem Spielertableau ausgezahlt. Von den drei Spezialisten, die jeder auf der Hand hat, werden zunächst per zweimaligem Draft die Karten ausgesucht, die jeder nutzen möchte. Der Startspieler beginnt dann mit dem Ausspielen einer Karte und entscheidet für sich, ob er eine, zwei oder keine der aufgedruckten Aktionen ausführen möchte. Dies geschieht weiter reihum, bis alle einen Spezialisten vor sich liegen haben. Danach wird dies für einen zweiten Spezialisten wiederholt. Die Spezialisten haben zudem Sofortboni in Form von Geld oder Punkten, oder können erst im Missionsteil aktiviert werden.

Im zweiten Teil einer Runde nehmen sich die Spieler reihum Missionskarten, in dem sie einen ausliegenden Stapel auswählen, drei Karten ziehen und eine davon behalten. Diese wird dann auf der Erde abgelegt, also links neben den Fuß der eigenen Rakete.

Wird eine Mission gestartet, wird dazu natürlich die eigene Rakete genutzt. Dies geht mit einigen Bedingungen einher, die beachtet werden müssen. Zum einen muss ein Start verfügbar sein, was in der Regel immer mit dem eigenen Labor möglich ist. Die Kosten müssen bezahlt werden, die Rakete muss genügend Tragkraft haben, die Technik entsprechend entwickelt sein und auch das Labor muss das Level der Mission erreicht haben. Ist der Start geglückt, wird die entsprechende Karte nach oben geschoben und es gibt sofort Siegpunkte entsprechend der Phase. Außerdem haben viele Missionen zusätzliche Sofort- und Schlusswertungseffekte.

Sobald die achte Runde gespielt ist, kommt es zur Schlusswertung. Dann gibt es Punkte für Missionen im All, die ein Sanduhrensymbol zeigen. Jeder Spieler wertet seine Spielendekarten aus und bekommt jeweils drei Siegpunkte für grüne Technikkarten sowie einen Siegpunkt je fünf Geld. Wer die meisten Siegpunkte sammeln konnte, führt die ruhmreichste Weltraumagentur und wird Sieger des Spiels. Ein mögliches Unentschieden wird über mehr durchgeführte Level 4 Missionen im All entschieden.

Spieletester

09.06.2019

Fazit

Lift Off unterscheidet sich alleine schon optisch vom Gros des Spielejahrgangs. Sein Retrostil mit den dazu passenden Schrifttypen und schrillen Farben sind mal was ganz anderes. Es ist aber ganz klar eher im Kennerspielbereich angesiedelt, obwohl die eingängigen und recht einfachen Regeln dies gar nicht vermuten lassen. Die Mechaniken über Karten draften, ausspielen und Aktionen durchführen überfordern eigentlich niemanden, doch die erreichbare Spieltiefe und taktischen Möglichkeiten sind schon enorm.

Zudem sind die Entscheidungen beim Draften für den weiteren Entwicklungsprozess der eigenen Raumfahrtagentur sehr wichtig. Die Überlegungen für das ins All bringen einer oder besser mehrerer Missionen müssen sauber durchgeplant werden, um seine Karten optimal zu nutzen.  

Bis alle Symbole, die im Spiel vorkommen, verinnerlicht sind, vergeht einige Zeit, in der auch immer wieder das Regelheft mit dem Beiblatt bemüht werden muss. Eine entsprechende Spielhilfe würde hier sicherlich weiterhelfen. Bei 230 beiliegenden Karten hätte das den Kohl auch nicht mehr fett gemacht - für mich eigentlich der einzige Schwachpunkt im Spiel, was sicherlich Jammern auf sehr hohem Niveau ist.



Redaktionelle Wertung:

Plus

  • tolle Retro-Optik
  • unverbrauchtes Setting

Minus

  • keine Spielübersicht

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 60 bis 90 Minuten
Preis: 42,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: Hans im Glück
Zubehör:

1 Spielplan
230 Karten
- 74 Technik
- 36 Spezialisten
- 96 Missionen
- 8 Labore
- 16 Spielende
1 Überleger
4 Raketenupgrades
4 Spielertableaus
4 zweiteilige Raketen
1 Raumstation
40 Holzraketen in 4 Farben
Geldplättchen
4 Zählplättchen
1 Spielanleitung
1 Beiblatt „Missionskarten”

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