Luxor

Die ägyptischen Pharaonen wurden mit kostbaren Grabbeigaben in den monumentalen Pyramiden bestattet. Forscher und Grabräuber machten sich tausende Jahre später daran, die verwinkelten Bauwerke, inklusive ihrer Geheimgänge, zu erkunden und die wertvollen Gegenstände nach draußen zu schaffen. Werde selbst zum Forscher und sammle mehr Ruhm als als alle anderen.

Spielaufbau

Vor uns liegt die Pyramide von Luxor. In einem spiralförmig gewundenen Gang liegt eine Reihe von Plättchen, die ihrer Erforschung harrt. Großteils sind es Schätze, dazwischen aber auch Plättchen der Gottheiten Horus bzw. Osiris. Und noch etwas liegt in den Gängen: Forscherfiguren! Keine Sorge, die sind nicht vom Fluch des Pharao getroffen worden. Sie sind lediglich ein Timer und kommen später ins Spiel.

Jeder Spieler hat fünf Karten auf der Hand. Eine wichtige Grundregel des Spiels: Man darf die Reihenfolge der Karten auf der Hand nicht verändern! Das war's, es geht los.

Spielablauf

Wer an die Reihe kommt, darf die ganz linke oder ganz rechte Karte aus seiner Hand ausspielen. Jede Karte zeigt eine fixe Anzahl von Schritten oder einen Würfelwurf. Man wählt einen deiner Abenteurer aus und fährt sie gemäß Karte bzw. Würfel ein bis sechs Felder vorwärts bzw. ein Feld rückwärts. Für die Ermittlung der Zugweite gelten nur Felder mit Plättchen, leere Felder werden nicht berücksichtigt. Ist das Ziel ein Schatzplättchen, wird überprüft: Hat der Spieler die geforderte Anzahl von Abenteurern (ein bis drei können das sein) auf dem Plättchen stehen, darf er es sich nehmen. Diese Plättchen sind am Ende ein bis sechs Punkte wert. Ist das Feld mit einem Symbol gekennzeichnet, wird ein Tempelplättchen darauf gelegt.

Wenn das Zielfeld ein Tempelplättchen ist, darf man sich Skarabäen, Jokerschatzplättchen oder Horuskarten (Erleichterungen wie etwa gleichzeitige Bewegung für all meine Figuren, Schätze mit einer geringeren Anzahl von Abenteurern nehmen, Wahl der Zugweite in einem gewissen Bereich...) nehmen, oder man hat einen Tunnel (Abkürzung) betreten. Dann gibt es noch Osirisplättchen, die sofort ein bis vier zusätzliche Schritte mit dem Abenteurer erlauben. Und dann sind da noch die Horusplättchen. Auch durch sie darf man Horuskarten nehmen, alternativ darf man einen Schlüssel nehmen. Anders als die Schatzplättchen bleiben all diese Plättchen bis zum Spielende unverändert auf ihrem Platz liegen.

Abschließend zieht man eine neue Karte vom Stapel, die man genau in die Mitte seiner Kartenhand steckt. Man kann sie also frühestens drei Züge später nutzen. Wer als Aktion eine Horuskarte genommen hat, verfährt beim auf die Hand Nehmen nach demselben Prinzip und lässt das vom Stapel Ziehen aus. Ist der Stapel aufgebraucht, wird der Ablagestapel neu gemischt.

Spielende

Das Spiel endet, wenn zwei Abenteurer die Grabkammer erreicht (und dafür Bonuspunkte kassiert) haben. Diese muss mit der Anzahl von Schritten genau erreicht werden, außerdem benötigt man einen Schlüssel um eintreten zu dürfen. Die Runde wird noch zu Ende gespielt, sodass alle gleich oft an der Reihe waren.

Nun folgt die große Wertung: Neben den Punkten für die Schätze gibt es Punkte für Sets: Je mehr Kombinationen von drei unterschiedlichen Schatzarten man hat, desto mehr Punkte gibt es. Jokerschatzplättchen können zum Vervollständigen von Sets verwendet werden, zählen sonst aber keine Punkte. Weiters gibt es Punkte für den Fortschritt der einzelnen Abenteurer auf dem Weg zur Grabkammer. Jedoch gibt es dazwischen auch Felder, die weniger oder gar keine Punkte wert sind. Abschließend zählt man noch Punkte für Skarabäen und verbliebene Schlüssel hinzu, der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme hat gewonnen.

Spieletester

23.10.2018

Fazit

Mit Luxor haben wir einen typischen Vertreter des Genres Familienspiel vor uns. Es gibt keinerlei destruktiven Elemente (kein Fluch des Pharao ...), außer vielleicht der Enttäuschung, wenn man um ein Plättchen streitet und zu langsam ist, wodurch man leer ausgeht. Die Ausstattung des Spiels ist gut. Sowohl die grafische Gestaltung, als auch die Materialqualität wissen zu überzeugen. Die Spielanleitung lässt keine Wünsche offen.

Zielgruppe des Spiels sind Familien, die Abwechslung mögen. In jeder Partie sind Plättchen- und Kartenverteilung anders. Für Hardcore-Taktiker ist Luxor trotzdem nicht zu empfehlen: Das Spiel spiegelt hohes taktisches Potential vor, schließlich kann man steuern, mit welcher Figur man fährt, welche Handkarten freigeschalten werden, ob bzw. welche Horuskarten man nehmen möchte ... Aber all das hat einen erheblichen Glücksanteil. Wer zum Beispiel ständig niedrige Karten zieht, ist (vor allem im Spiel zu viert) bald raus aus dem Rennen um die Schatzplättchen. Man hoppelt dann im Hintertreffen von einem relativ wertlosen Sonderplättchen zum nächsten, erhält relativ nutzlose Schlüssel (da man ja nicht bis zur Grabkammer kommt, somit wird es je ein Siegpunkt) oder Karten (nimm einen Schatz günstiger - was mach ich damit? Such dir die Anzahl der Schritte aus - naja) und Joker (ja wenn ich nur Schätze hätte, die ich zu Sets vervollständigen könnte...). Hoffentlich zieht man wertvolle Skarabäen! Die wertvollen Horuskarten werden nach ihrem Einsatz, so wie normale Zugkarten, auf den Ablagestapel geworfen und landem nach dem nächsten Mischen im ganz normalen Nachziehstapel. Wer eine solche Karte zieht, hat Glück und freut sich natürlich. Dazu kommt am Spielende der Nachteil, dass man auf hinteren (und somit weniger wertvollen) bis wertlosen Standorten zu liegen kommt.

Wie gesagt: Für Familien ist das Spiel zu empfehlen. Es hat leicht erlernbare Regeln und die Spieldauer hält sich in angenehmen Grenzen.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • schöne Ausstattung
  • leicht zu erlernen
  • man hat das Gefühl, taktisch etwas bewegen zu können

Minus

  • alle Taktik hilft nichts, wenn man das Pech gegen sich hat
  • einen größeren Rückstand aufzuholen ist fast unmöglich

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 40 bis 60 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: Queen Games
Autor: Rüdiger Dorn
Grafiker: Dennis Lohausen
Genre: Glück, Wettlauf
Zubehör:

1 Spielplan
1 Horustableau
1 Wertungstableau
31 Zugkarten
24 Horuskarten
30 Schatzplättchen
18 Jokerschatzplättchen
14 Tempelplättchen
6 Horusplättchen
6 Orisisplättchen
20 Schlüsselplättchen
22 Skarabäenplättchen
2 Sarkophagplättchen
20 Abenteurerfiguren
4 Zählsteine
4 Spielermarker
1 Startspielermarker
1 Würfel
1 Spielanleitung

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