Feuville

Willkommen in Feuville! Das kleine Städtchen will expandieren. Jedoch herrscht eine latente Gefahr: Ein Drache sucht die Stadt regelmäßig heim und verbrennt alles, was nicht durch Regenwolken geschützt ist.

Spielprinzip

Jeder Spieler baut vor sich ein Stück der Stadt Feuville (sprich: Föhwill), wodurch er möglichst viele Punkte erlangen will. Das Baumaterial kommt vom Spielplan, ebenso die Wertungsmöglichkeiten. Wer an die Reihe kommt wirft die beiden Würfel. Sind es unterschiedliche Zahlen, so darf man in den beiden gewürfelten Spalten des Spielplans aktiv werden bzw. beide Würfel abgeben und eine beliebige Spalte aktivieren. Bei einem Pasch hingegen kommt der Drache und bringt Verderben über ungeschützte Stadtviertel.

Der Spielplan

Es gibt sechs Spalten. In jeder Spalte liegen anfangs Bauplättchen für Stadtmauer, Türme und Himmel. Weiters liegt dort ein Wertungsplättchen. All diese Plättchen werden nach und nach genommen. Während Wertungsplättchen am Zugende wieder aufgefüllt werden, kommen neue Bauplättchen erst wenn eine Sorte nicht mehr vorhanden ist oder eine spezielle Person als Aktion gewählt wurde. Pro Spalte gibt es nämlich eine Person mit Spezialfähigkeiten. Abseits der Spalten haben wir noch die freundliche Fee und den kauzigen Kobold.

Ein Spielzug

Wie eingangs erwählt würfelt man mit den beiden Würfeln. Bei unterschiedlichen Werten darf man die beiden entsprechenden Spalten aktivieren, sprich sich eines der dortigen noch verfügbaren Bauplättchen nehmen, das Wertungsplättchen nehmen oder die Aktion der Person durchführen. Wer mit seinen gewürfelten Zahlen unzufrieden ist darf beide Würfel einsetzen, um den kauzigen Kobold zu aktivieren, er ist quasi ein Joker und lässt eine beliebige Spalte aktivieren.

Bauplättchen gibt es in verschiedenen Formen, bei den Mauerteilen etwa glatte Mauer, Mauer mit Eckturmbasis oder Mauer mit Tor; teilweise mit zusätzlichem Wachpersonal. Türme gibt es als Ecktürme, Burgen und Kirchen, teilweise verziert mit Wimpeln und Sternen. Außerdem fliegen vereinzelt Greife umher, die aber eher am Himmel zu finden sind. Das Wichtigste am Himmel sind aber ohnehin die Wolken, von denen es null bis drei pro Himmelstafel gibt.

Der Drache kommt!

Wer einen Pasch würfelt ruft den Drachen herbei. Für jeden Spieler wird gezählt wie viele Wolken er besitzt, jede Wolke beschützt eine Spalte der Stadt. Ungeschützte Spalten brennen, das heißt sie werden auf die Rückseite gedreht und gehen bis auf weiteres nicht in Wertungen ein. Unfertige, verbrannte Spalten dürfen auch nicht weitergebaut werden. Anschließend würfelt der Spieler nochmal und führt einen normalen Spielzug aus.

Plättchen nehmen

Wer ein Bauplättchen nimmt, baut es in seine Stadt ein (natürlich benötigt man zuerst eine Mauer, ehe man einen Turm darauf setzen kann, welcher am Ende von sattem blau überspannt wird) oder legt es in seinen Speicher, der allerdings nur zwei Plättchen beinhalten kann. Ein Wertungsplättchen kann man ebenfalls im Speicher bunkern oder aber sofort ausführen und die entsprechenden Punkte für komplette Spalten oder die oben angesprochenen Symbole (Wächter, Wimpel, Sterne, Greife) einfahren.

Die Personen

Mit Hilfe der Personen kann man um Siegpunkte würfeln, Plättchen aus Speichern stehlen oder irgendwo vom Spielplan nehmen, den Spielplan auffüllen oder verbrannte Stadtteile wieder aufbauen.
Losgelöst von den Spalten gibt es die Fee, die mit einer beliebigen Zahl aktiviert werden kann. Sie hat immer drei Plättchen in der Auslage, von denen man sich eines nehmen darf. Diese Plättchen schützen vor dem Drachen oder vor Dieben, lassen Plättchen nehmen wenn aufgefüllt wird oder bringen einfach Siepunkte. Auch von diesen Plättchen darf man bis zu zwei für spätere Verwendung aufheben.

Spielende

Das Spielende wird eingeläutet, wenn die Reihe der Wertungsplättchen nicht mehr aufgefüllt werden kann. Man spielt noch so lange bis alle Spieler gleich oft an der Reihe waren. Wer die wenigsten Wertungen ausgelöst hat bekommt als Almosen noch ein paar Punkte geschenkt. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Spieletester

24.02.2018

Fazit

Es ist eigentlich nicht meine Art den Spielablauf so detailliert wie oben zu beschreiben. Aber vielleicht hilft es dem einen oder anderen, die Spielanleitung macht es einem nämlich nicht leicht. Es gibt zwar eine Reihe von Abbildungen, aber die beschreibenden Texte und Symbole sind knapp gehalten. Manchmal werfen sie sogar Fragen auf, die in der kompletten Anleitung trotz stolzer zwölf Seiten Länge nicht beantwortet werden (z.B.: Dass ich nicht auf verbrannte Plättchen bauen darf ist klar, aber warum ist auf dem Bild nur der Turm abgebrannt und nicht auch das darunterliegende Mauerplättchen? Oder warum endet eine Partie sofort, wenn der Startspieler (der dann einmal öfter als die anderen an der Reihe war) die Wertungsplättchen nicht auffüllen kann?). Ungewöhnlich ist auch, dass sich einige Tippfehler eingeschlichen haben. Vielleicht sogar inhaltliche Fehler? Der Autor selbst hat in einem Interview erzählt (zumindest habe ich es so im Internet gefunden), dass der Spieler mit den meisten unterschiedlichen Wertungen belohnt wird. Aber genau das Gegenteil steht in der Anleitung: Wer die wenigsten Wertungen ausgelöst hat bekommt Zusatzpunkte.

All das Bauen und das Werten - nutzloses Zeug! Es hat sich bei höheren Spielerzahlen als wirklich starke Strategie erwiesen, so viel wie möglich mit dem Gaukler auf Punkte zu würfeln und wenn vorhanden Punkte von der Fee abzugreifen. Da nutzt man auch gerne den Kobold, wenn man nicht eine Spalte mit einem wirklich ertragreichen Wertungsplättchen gewürfelt hat. Dass das Spiel so leicht auszuhebeln ist finde ich extrem schade.

Die Ausstattung von Feuville ist stabil ausgeführt. Ich hätte den Spielplan vielleicht weniger bunt gemacht, denn es ist beim schnellen Hinsehen fast schon schwierig zu unterschweiden wo Plättchen liegen und wo man nur die gleich aussehende Grafik des Spielplans sieht. Schwierig wird es aber dann, wenn man das Spiel das erste Mal wegräumen will. Sind nämlich die vielen Kartonteile aus den Stanzbögen gebrochen, bekommt man sie nur noch schwer im Schachteleinsatz unter. Am besten entfernt man Letzteren.

Feuville ist ein Spiel, das durchaus taktische Züge aufweist. Wenn man ehrlich ist findet man sich jedoch in einer teilweise passiven Rolle wieder. Man kann nämlich immer nur darauf reagieren was man würfelt und was noch in der Auslage liegt. Ob man zum Beispiel überhaupt die Chance auf ein neu aufgedecktes Himmelsplättchen mit gleich drei Wolken hat (ein Persilschein für den Bau in die Breite mit Plättchen die viele Symbole tragen und vom Drachen nicht gebraten werden) ist glücksabhängig. Zu zweit ist es ausgeglichener als zu viert (wo man als Letzter in der Spielerreihenfolge von einer neuen Auslage nur noch die kümmerlichen Reste erhascht), da die Zahl der ausliegenden Plättchen bei allen Spielerzahlen dieselbe ist. Das heißt außerdem, dass man im Spiel zu zweit doppelt so oft an die Reihe kommt und doppelt so viel baut wie in einer Partie zu viert baut. Somit werden Wertungen ertragreicher und der Gaukler zurückgedrängt.

All diese Ungereimtheiten haben bei mir natürlich keine Freudenstürme hervorgerufen.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • qualitativ gutes Spielmaterial
  • ansprechender optischer Eindruck

Minus

  • der Gaukler kann das Spiel aushebeln
  • je mehr Spieler, desto stärker wirkt in manchen Phasen die Spielerreihenfolge
  • die Spielanleitung ist schwierig gestaltet

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 bis 60 Minuten
Preis: 34,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: HUCH & friends
Autor: Udo Peise
Grafiker: Dennis Lohausen
Genre: Legen, Taktik, Würfeln
Zubehör:

1 Spielplan
90 Bauplättchen
30 Wertungsplättchen
20 Grasplättchen
18 Feenzauber
4 Startplättchen
4 Spielerspeicher
1 Koboldplättchen
4 Wertungssteine
2 Würfel
1 Startspielerkelch
1 Spielanleitung

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