Pyramids

Pyramidenbauen wäre so einfach, wenn man an die passenden Steine herankäme! Und auch schmückende Obelisken oder prachtvoll ausgestattete Grabkammern gelängen so viel besser. Aber bei Pyramids ist das Ganze gar nicht so einfach, wie es zunächst aussieht.

Bauen in Rekordzeit

Wir haben zehn Runden, um unsere Nekropole bestehend aus Pyramide, Grabkammer und Obelisk zu bauen. Zugegeben, zu Zeiten der alten Äpypter wäre das Rekord, hat so ein Vorhaben doch Jahre gedauert.

Zum Glück brauchen wir auch keine Steine zu schleppen, denn wir haben Baukarten, auf denen zwei oder drei Steine in insgesamt fünf verschiedenen Farben abgebildet sind. Eingemeißelte Glyphen in den drei Abbildungen der Bauwerke bringen am Ende zusätzliche Siegpunkte, wenn sie in den entsprechenden Bauwerken Verwendung fanden. Um bauen zu dürfen, müssen wir jeweils einen der fünf Götter anbeten, sprich wir nehmen uns die entsprechende Göttertafel.

Zu Beginn einer Runde wird der Steinbruch mit paarweise gezogenen Baukarten aufgefüllt. Beginnend beim Startspieler wählt jeder eine der ausliegenden Göttertafeln, die unterschiedliche Baumöglichkeiten bieten. Mit dem Gott Horus, der einfachsten Karte, darf nur an der Pyramide gebaut werden. Andere Götter wie Anubis oder Khepri erweitern diese Möglichkeit auf die Grabkammer oder den Obelisken. Sekhmet erlaubt den Spielern, an allen drei Baustellen zu arbeiten, oder wahlweise beim Obelisk oder der Grabkammer. Die Pyramide darf immer erweitert werden. Bei vier und fünf Spielern kommt noch der Gott Thoth hinzu, der auch alles zulässt.

Grundsteinlegung

Wer jetzt die niedrigste Nummer auf seiner Göttertafel hat, darf sich als Erster im Steinbruch bedienen und nimmt sich eines der ausliegenden Kartenpaare. Zusammen mit der zu Beginn erhaltenen Baukarte hat er jetzt die Gelegenheit, an seiner Nekropole zu bauen. Je nach gewähltem Gott erweitert er seine Pyramide (zwingend) und werkelt danach eventuell noch an den anderen beiden Baustellen. Die Pyramide darf maximal vier Baukarten in der untersten Ebene haben. Die Karten werden direkt nebeneinander gelegt. In die nächst höhere Ebene darf nur bauen, wer mindestens zwei nebeneinander liegende Karten darunter hat. Am Ende wird die Pyramide aus vier Ebenen mit insgesamt zehn Baukarten bestehen. Für den wahlweise zu bauenden Obelisken werden die Baukarten so übereinander platziert, dass immer der obere Teil der zuletzt gelegten Karte überdeckt wird. Für die Grabkammer werden die Baukarten einfach verdeckt gestapelt und erst bei Spielende zur Siegpunktberechnung aufgedeckt.

Haben in einer Runde alle gebaut, kommen die Göttertafeln zurück in die Auslage und jeder Spieler darf jetzt nur noch eine Karte auf der Hand halten. Nach dem Wechsel des Startspielers wird die neue Runde mit der Auslage der Baukarten im Steinbruch vorbereitet.

Die Pyramide ist errichtet

Nach zehn Baurunden haben alle Spieler ihre Pyramide fertiggestellt. Jetzt wertet jeder seine Nekropole nach den einzelnen Bauwerken. Für die Pyramide wird für jede Farbe die größte Anzahl von verbundenen Steinen ermittelt, was pro Stein einen Punkt einbringt. Für die insgesamt längste Verbindung überhaupt gibt es pro Stein noch mal einen Extrapunkt, d. h. diese Verbindung zählt quasi doppelt. Den Pyramidenbonus von zehn Punkten bekommt, wer für jede der fünf Farben mindestens drei Siegpunkte bekommen hat.

Beim Obelisken betrachten wir die einzelnen Stufen, die jeweils einer Baukarte entsprichen. Die Farbe, die am häufigsten in den Stufen vorkommt, wird entsprechend einer Tabelle gewertet. So bekommt z. B. sechs Punkte, wer eine Farbe in drei Stufen verbauen könnte.

Die Karten der Grabkammer werden farbenweise ausgewertet und unter den Spielern verglichen. Für die meisten Steine einer Farbe gibt es jeweils fünf Punkte. Zum Schluss gibt es noch zwei Siegpunkte je Glyphe, die zum entsprechenden Bauwerk passt. Wer dann die meisten Punkte hat, ist der Sieger und größte Baumeister seiner Zeit.

Spieletester

27.10.2017

Fazit

Pyramids kann sicherlich durch seinen an und für sich einfachen Spielablauf punkten. Die farbenfroh gestalteten Baukarten entfalten im Spielverlauf mit wachsender Pyramide ihren Flair. Doch leider ist es das auch schon mit dem positiven Eindruck, denn der einfache Spielablauf birgt auch die Gefahr von Langeweile, weil wir zehn Runden immer wieder das Gleiche machen.

Und weil die Baukarten aus dem Steinbruch in der Reihenfolge der Bauerlaubnis des gewählten Gottes ausgesucht werden dürfen, bleiben einem oftmals nur unerwünschte Karten übrig. Und dann überwiegt eigentlich der Glücksfaktor, der eine genauere Planung verhindert. Dem Frust sind damit Tür und Tor geöffnet. Außerdem muss ich immer auch die Baustellen der anderen Spieler im Blick haben, und das auf dem Kopf stehend, was das Wegschnappen von vorteilhaften Baukarten aus der Auslage zusätzlich erschwert.

Will ich früher als alle anderen am Zug sein, muss ich mir einen schwachen Gott nehmen, kann dann aber nicht an allen drei Baustellen aktiv sein. Leider verhagelt auch die doch sehr kleinteilige Siegpunktverteilung bei Spielende eine bessere Wertung. Kann ich bei der Pyramide und dem Obelisken noch abschätzen, wieviele Punkte die Gegner machen werden, ist dies in der Grabkammer unmöglich - ein weiterer nicht zu unterschätzender Glücksfaktor.

Mich hat Pyramids leider nicht wirklich gefesselt und in meinen Spielgruppen war es schwer, entsprechende Partner für weitere Runden zu finden. Nett, aber nicht fesselnd genug.


Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 21,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: iello
Genre: Glück, Karten, Legen
Zubehör:

105 Baukarten
5 Götterkarten
5 Spielerhilfen
1 Startspielermarker
1 Wertungsblock
1 Spielregel

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