Oceanos

Wenn eine Spieleschachtel mit Gewicht, Inhalt und tollem Design stark beeindruckt, stelle ich mir sofort die Frage, ob es auch spielerisch mithalten kann. In drei Runden mit jeweils fünf Spielzügen ist das zu überprüfen.

Jeder Spieler startet mit seinem aus fünf Teilen zusammengepuzzelten U-Boot auf eine Expedition mit drei Etappen. Propeller, Motor, Aquarium, Airlock und das Cockpit bilden das „Submarine”. „Yellow” ist keines. Die weiteren zehn U-Boot-Teile jeder Farbe sind aufgemotzte Ausbaustufen der Grundausstattung und können erworben werden. Sie verbessern den Kartennachschub, die Anzahl von Scuba-Tauchern, den Stauraum für entdeckte Tierarten, und so weiter.

Die U-Boote sind allerdings nur die optische Komponente und Ablagefläche für die entsprechenden Marker - Für das spielerische Element sind die Karten zuständig.

Eine Art von Karten-Drafting ist angesagt.

Drei Tiefsee-Etappen

Die drei Runden spielen sich in drei verschiedenen Meeresebenen ab. Die dazu verwendeten Expeditionskarten sind deshalb auch in drei Stapeln sortiert. Pro Runde stehen jedem Spieler ein paar Karten zu, eine wählt er aus und gibt alle restlichen dem Rundenkapitän. Dieser hat damit mitunter die beste Auswahl. Jeder legt dann in Spielreihenfolge seine gewählte Karte rechts an die Meereskarten der aktuellen Runde aus. Die Karten zeigen

  • verschiedene Tiersymbole
  • Korallen
  • Schatzkisten
  • Krakenaugen
  • Kristalle
  • Basislabor

Die unterschiedlichen Tiersymbole bringen am Ende der Runde Punkte, die Krakenaugen kosten dem Spieler mit den meisten ein paar Punkte.

Der größte zusammenhängende Bereich mit Korallen bringt Punkte am Ende des Spiels.Die Scuba-Taucher, sie dürfen nur auf eine Karte mit Schatzkiste platziert werden, tauchen bei Spielende auf und nehmen quasi alle Schatzkisten auf den in gerader Linie nach oben befindlichen Karten mit. Pro Schatzkiste zieht der Spieler einen Schatz mit zwei bis vier Punkten aus dem Säckchen mit den Schatzmarkern.

Auch Upgrades für das U-Boot werden über die Kartenauslage realisiert. Immer dann, wenn eine Karte mit Basislabor gelegt wird und sich auf Karten links davon Kristalle nur einer Farbe befinden, darf ein U-Boot-Bauteil von Stufe 1 auf Stufe 2 verbessert werden. Der Upgrade von Stufe 2 auf Stufe 3 ist nur mit verschiedenen Kristallen möglich. Ausgetauschte U-Boot-Teile passen mit ihren Puzzlezähnen aber leider nicht immer perfekt zusammen.

Spieletester

22.04.2017

Fazit

Der Kartenmechanismus ist nett.
Die Grafik ist großartig.
Trotzdem passen die beiden Teile nicht ganz zusammen.
Die eingangs erwähnte Befürchtung wird nun am Ende leider doch schlagend.
Zu viel Brimborium wird hier rund um ein Kartenspiel angehäuft und erschlägt es.
Oder ertränkt es im salzigen Meer.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • netter Karten-Mechanismus
  • extrem aufwändige Ausstattung

Minus

  • viel Lärm und wenig Spiel
  • zu viele Regeldetails für Spieler ab 8 Jahren

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 bis 60 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Autor: Antoine Bauza
Grafiker: Jérémie Fleury
Genre: Aufbauen, Glück
Zubehör:

75 Submarine-Teile (jeweils 15 pro Spieler), 30 Schatzmarker in einem Stoffbeutel, 135 Entdeckungskarten (40 für Runde 1, 45 für Runde 2, 50 für Runde 3), 15 Treibstoffmarker (3 pro Spieler), 9 Kraken-Marker (3 klein, 3 mittel, 3 groß), 15 Scubatauchermarker (3 pro Spieler), 5 Spielhilfen, 1 Wertungsblock, Spielanleitung (englisch)

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