Die Villa des Paten

Der Pate verschanzt sich, von Leibwächtern umgeben, in seiner Villa. Die Polizei ist startklar, einen nach dem anderen festzunehmen. Doch wird ihr das gelingen?

Mit Symbolen auf seinen Karten, die mit denen der Leibwächter genau übereinstimmen müssen, rückt das Ermittlerteam an. Doch die Mittel (Symbolkarten) sind begrenzt und es müssen alle Wächter hinter Schloss und Riegel sitzen, bevor man überhaupt an die Festnahme des Paten denken kann.
Die Villa des Paten ist ein kooperatives Spiel, in dem alle gemeinsam daran arbeiten, den Paten festzunehmen. Dabei kommt es auf Kartenglück und etwas Taktik an.
Vorbereitung
Es handelt sich hier um ein Kartenspiel. Das bedeutet in dem Fall, es gibt keinen Spielplan. Paten und Leibwächter sind auf Karten abgebildet, die sich in einer gedanklichen Villa befinden. Diese Karten bilden zu Spielbeginn ein vorgegebenes Muster laut Anleitung. Dabei wird einer der Paten in seiner Villa von vier Leibwächtern bewacht und außen (im dazu gedachten Park) befinden sich weitere neun Wächter. Die restlichen Paten und Leibwächterkarten wandern zurück in die Schachtel, sie werden für dieses Spiel nun nicht mehr benötigt. Bei weiteren Runden tauscht man den Paten und einige Wächter aus.

Die Zahl auf den Leibwächterkarten gibt an, wie heikel es ist, sie "festzunehmen". Am Anfang des Spiels zählt man diese Werte zusammen um damit festzulegen, wie viele Polizeikarten im Spiel sein dürfen.
Je nachdem wie schwierig man spielen möchte, sind es gleich viele Polizeikarten wie Leibwächterpunkte oder auch mehr. Je mehr Polizeikarten im Spiel sind, umso eher besteht die Chance am Ende den Paten zu verhaften.

Die Polizeikarten werden halbwegs gleichmäßig an die Spieler verteilt. Jeder dreht von seinem Stapel vier der Karten um und legt sie vor sich ab.
Jetzt darf hier noch ein bisschen getauscht werden und dann geht es mit der ersten Verhaftung los. Natürlich müssen sich vorher alle Spieler/Polizisten darauf geeinigt haben, welcher Beschützer des Paten als erstes festgenommen werden soll. Dieser darf allerdings nicht von anderen Karten überdeckt sein, und muss zwei freie Kartenseiten aufweisen, um angegriffen werden zu können. Somit bleiben am Anfang des Spiels nur die vier äußersten Karten als mögliches Ziel übrig.

Spielverlauf

Ein Spieler wird zum Einsatzleiter und dreht die Leibwächterkarte um. Darauf sind nun Polizeisymbole zu sehen, die in der abgebildeten Reihenfolge gespielt werden müssen.
Z. B. Polizeiauto, Marke, Waffe
Der Einsatzleiter hat hoffentlich sein Polizeiauto unter seinen vier ausliegenden Karten und legt diese ab. Jeder, der eine Karte spielt, darf sofort eine neue ziehen. Nun sollte der nächste Spieler eine Marke besitzen und der darauffolgende eine Waffenkarte. Sie werden jeweils dazugelegt und der erste kriminelle Fisch ist somit ins Netz gegangen. Als Belohnung gibt es eine Polizeikarte (laut Abbildung auf der Wächterkarte), die unter den Stapel eines Spielers geschoben oder zu den offen ausliegenden dazukommt, sofern jemand keine vier Karten mehr besitzt. (Erklärung folgt)
Einigt euch auf einen neuen Wächter, den ihr euch vornehmen wollt und auch ein neuer Einsatzleiter darf mit der nächsten Festnahme beginnen.

Das klingt ja alles recht einfach, doch was ist zu tun, wenn man nicht die passende Karte besitzt?
  • Statt einer passenden Karte dürfen auch 2 gleiche andere gespielt werden. Trotzdem wird nur eine Karte nachgezogen. (Ah, ja genau hier kann man die Belohnungskarte dann gut gebrauchen.)
  • Oder man passt. Dafür legt man eine Karte ab und zieht einfach eine neue.

Wenn alle Polizeikarten verbraucht sind und der Pate noch immer in seiner Villa sitzt, hat die Polizei verloren. Andernfalls gewinnt das Polizeiteam das Spiel.

Weitere Variante

Schwieriger wird es, wenn man die farblichen Punkte auf den Leibwächterkarten ins Spiel bringt.
Da kann z.B. neben einem blauen Polizeiauto auch ein gelber Punkt abgebildet sein. Das bedeutet, dass das Polizeiauto nur gespielt werden darf, sofern man auch eine gelbe Karte (Handschellen) besitzt.

Spieletester

07.12.2016

Fazit

Die Villa des Paten hat wienerisch gesprochen wenig Schmäh. Es erinnert mich ein bisschen an das Patiencen-Legen meiner Oma. Wird sich am Schluss alles ausgehen?
Genauso ist es hier. Alle arbeiten daran, dass am Ende alle Leibwächterkarten und der Pate vom Tisch verschwunden sind. Die Schwierigkeitsstufen des Spiels verändern nur die Wahrscheinlichkeit des Gewinnens.
Nicht dass Patiencen-Legen schlecht wäre, aber ob ich das wirklich als Team am Spieltisch machen möchte? Da erwarte ich mir mehr Pep.
Ganz alleine zu spielen und dabei den Paten festzunehmen ist vielleicht eine nette Entspannungsvariante.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Kurzanleitung vorhanden
  • Teamspiel

Minus

  • Krimispiel heißt es nur, weil die Karten entsprechend gestaltet sind, mit Krimi an sich hat es sonst nicht viel zu tun
  • kein Mitreisser
  • diese "Patience" kann man im Prinzip auch alleine legen (könnte man auch als plus sehen)
  • Sieg hängt von Wahrscheinlichkeit ab, weniger von den Spielzügen, somit bleibt der Puls während des gesamten Spiels gleich niedrig

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Besucherkommentare

Edith | 08.12.2016

Schade dass auf die Information auf der Rückseite der Leibwächter nicht eingegangen wurde. Dort liegt nämlich der vermisste Schmäh.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 10 bis 30 Minuten
Preis: 12,90 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Gmeiner Verlag
Zubehör:

  • 54 Polizeikarten (inkl. 6 Jokerkarten)
  • 1 Einsatzleiterkarte mit Standfuß
  • 4 Paten-Karten
  • 20 Leibwächterkarten
  • Spielanleitung

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