BiWo - Bildschöne Wortspiele

Das Autorenduo Otmar Bettschneider und Karin Herrmann sind Liebhaber der Wortspielereien, die die Kreativität ankurbeln sollen. Ihr Erstlingswerk, BiWo – Bildschöne Wortspiele, beinhaltet gleich acht verschiedene Spiele, die auf Tempo, Gedächtnis oder Wortwitz gehen.

Für alle acht Spiele gibt es ein einfaches Grundspielprinzip. Auf den Bildkarten sind unterschiedliche Fotos von unterschiedlichen Gegenständen, Orten, Tieren und Situationen abgebildet. In allen Spielen versuchen die Spieler aus den Bildkarten Wörter zu bilden, wobei man auch aus mehreren Bildkarten ein aneinander gegliedertes Wort bilden kann (z. B.: Hendl-Haxen, Fisch-Eier, Meeres-Vogel, Frauen-Fuß-Ball usw.).
Es dürfen unterschiedliche Bezeichnungen für eine Bildkarte verwendet werden (z. B.: Bild eines Adlers: Adler, Vogel, Tier usw.) - auch Verniedlichungsformen sind möglich.

Spielvarianten:
Auf Ansage
Das Ziel des Spiels ist, so schnell wie möglich das angesagte Wort in den ausliegenden Bildkarten zu finden.
Die Bildkarten werden offen auf dem Tisch ausgelegt. Der Ansager denkt sich ein Wort anhand der Bildkarten aus, wobei das Wort auch aus mehr als zwei Bildkarten gebildet werden kann. Hat ein Spieler die passenden Karten entdeckt, ruft er laut „BIWO!“ und deutet gleichzeitig auf die gesuchten Karten. Ist der Biwo-Rufer richtig gelegen, erhält er eine dieser Karten als Belohnung. Die restlichen Karten des gebildeten Wortes erhält der Ansager. Danach ist der Biwo-Rufer an der Reihe, ein Wort zu bilden.
Das Spiel endet, wenn keine Karten mehr ausliegen oder wenn kein Wort mehr gebildet werden kann. Der Spieler mit den meisten gesammelten Karten hat gewonnen.

Auf und los!
Bei dieser Spielvariante versuchen die Spieler so schnell wie möglich Karten aufzunehmen, um mit ihnen Wörter bilden zu können.
Dazu werden alle Karten auf dem Tisch verdeckt verteilt. Wenn ein Spieler mit seinen genommenen Karten ein Wort gebildet hat, muss er sie als Stapel in die Hand nehmen. Nicht verwendete oder benötigte Karten werden einfach wieder umgedreht. Das Spiel endet, wenn entweder keine Karten mehr ausliegen oder wenn keine Wörter mehr gebildet werden können. Wer die meisten richtigen Bildkarten gesammelt hat, hat gewonnen.

Hin und weg
Hier geht es darum, dass man die Lücken mit passenden Karten füllt und gleichzeitig in jede Richtung ein passendes Wort gebildet werden kann. Man legt 9 Reihen mit je 10 Karten, wobei die 5. Reihe nur 9 Karten enthält. Dadurch bildet sich eine Lücke. Die Spielzüge bestehen aus zwei Zügen. Beim 1. Zug wählt man eine Karte aus der Auslage aus und fügt sie in die Lücke ein. Man versucht die Karte so auszuwählen, um möglichst viele Wörter mit den angrenzenden Karten bilden zu können. Dazu können auch 3 Karten oder mehr benutzt werden, solange sie in einer Reihe liegen. Z. B.: Man fügt die Karte See in die Lücke ein und kann mit den Karten Fisch und Ei, die rechts davon liegen, ein dreiteiliges Wort bilden.
Der Spieler darf sich alle umliegenden Karten nehmen, die bei seinen Wortbildungen inkludiert waren. Die ausgelegte Karte bleibt liegen. Dadurch bilden sich immer mehr und größere Lücken. Da Spiel endet, wenn keine Worte mehr gebildet werden können. Der Spieler mit den meisten gesammelten Karten hat gewonnen.

Verflixt und umgedreht!
Man versucht, wie bei Memory, aus den verdeckten Karten zwei zueinander passende Karten zu finden. Kann man mit den beiden aufgedeckten Karten ein Wort bilden, darf man sich diese nehmen. Man darf solange Karten aufdecken, bis man kein passendes Wort mehr bilden kann. Man darf auch eine dritte Karte aufdecken, wenn man möchte. Das Spiel endet, wenn entweder keine Karten mehr ausliegen oder kein Wort mehr gebildet werden kann. Der Spieler mit den meisten Karten hat gewonnen.

Wortdomino:
Jeder Spieler erhält eine bestimmte Anzahl von Karten in die Hand. In der Tischmitte befinden zwei nebeneinander offen liegende Karten. Mit den restlichen Karten wird der Nachziehstapel gebildet. Man versucht bis maximal drei Handkarten so an die ausliegenden Karten anzulegen und so seine Handkarten los zu werden. Es müssen sich natürlich passende Wörter ergeben und zwar in jede Richtung. Pro verwendeter Karte in einem Wort erhält man Pluspunkte. Ist ein Spieler alle Handkarten los geworden, endet die Runde. Jede Handkarte zählt einen Minuspunkt, Jokerkarten zählen zwei Minuspunkte. Die Spieler rechnen die Pluspunkte mit den Minuspunkten zusammen. Das Spiel geht über drei Runden, wobei der Spieler mit den meisten Punkten gewonnen hat.

Lückenlos
Die Bildkarten liegen verdeckt auf dem Tisch. Die Spieler versuchen gleichzeitig Karten aufzunehmen und eine Wortkette zu bilden. Es dürfen max. bis zu drei Wortketten gebildet werden. Aufgenommene Karten dürfen nicht mehr zurück gelegt werden. Das Spiel endet, wenn keine Karten mehr ausliegen oder wenn die Spieler keine Wortkette fortsetzen können. Für jede Karte erhält man einen Punkt. Für die längste Wortkette gibt es noch drei Bonuspunkte dazu.

Abstapeln:
Es geht darum, seinen vor sich liegenden Stapel abzubauen. Dazu erhält jeder einen Stapel mit einer bestimmten Anzahl von Karten und drei Hilfskarten in die Hand. Fünf Karten werden offen als Auslage in die Tischmitte gelegt. Jeder Spieler deckt seine oberste Karte auf. Reihum versuchen die Spieler mit den Auslagekarten und seiner offen liegenden Stapelkarte bzw. seinen Hilfskarten ein Wort zu bilden. Gelingt das, wird diese Karte auf die passende Auslagekarte draufgelegt. Danach darf er die nächste Stapelkarte aufdecken. Die Hilfskarten dienen dazu, sich neue Wortbildungsmöglichkeiten zu schaffen, sollte man mit den Auslagekarten keine Worte bilden können.
Kann der Spieler kein Wort bilden, zieht er eine Karte vom Nachziehstapel in die Hand nach und der nächste Spieler ist an der Reihe.
Das Spiel endet, wenn ein Spieler seinen eigenen Stapel vollständig abgestapelt hat.

BiWo Solo:
Die 1-Personen-Variante von Abstapeln. Es gibt genauso fünf offene Auslagekarten. Man bildet einen verdeckten Zugstapel und einen zweiten offenen Zugstapel, der aus einer Karte besteht. Man versucht aus den beiden Zugstapeln mit den Auslagekarten Worte zu bilden. Wurde ein Wort gebildet, wird die Zugstapelkarte auf die passende Auslagekarte gelegt. Gelingt das nicht, wird die oberste Karte vom verdeckten Stapel auf den offenen Zugstapel gelegt und die nächste Karte aufgedeckt. Die Runde endet, wenn keine Karten im verdeckten Zugstapel mehr vorhanden sind. In der zweiten Runde wird der offene Kartenstapel umgedreht und so zum verdeckten Stapel gemacht. Das Spiel wurde erfolgreich beendet, wenn alle Karten aus den Zugstapeln auf den Ablagestapeln liegen.

Spieletester

11.02.2011

Fazit

Schon alleine das Wort BiWo ist eine Abkürzung für „Bildschöne Worte“ - eben Wortspielereien inkludiert. Das setzt schon mal voraus, dass man kommunikativ und kreativ sein muss, Spaß sollte man am Spielen auch haben. Wer das nicht mag, ist hier definitiv fehl am Platz. Die Spielschachtel selbst ist robust und beinhaltet eben lauter Spielkarten mit unterschiedlichen Bildern, die (das muss man einfach erwähnen) die Autoren alle selbst fotografiert und ausgewählt haben. Zugegebenermaßen sind die Bilder nicht unbedingt auf den ersten Blick ansprechend, aber so wie die Fotos gewählt wurden, eben nötig. Ist mal eine Karte verloren gegangen, kann man BiWo ohne Spieleinschränkung weiter spielen. Das ist toll! (Und vielleicht kommt auch eine Erweiterung mit neuen Bildkarten heraus, für all diejenigen, denen der jetzige Kartensatz zuwenig ist. ;-)) Die Spielanleitung selbst ist gut erklärt und mit Beispielen ergänzt worden, wobei auch die Regeln der einzelnen Spiele nicht allzu schwer sind. Daher lassen sich die Spiele auch schnell erklären. Da keine Worte oder Bilder abgebildet sind, kann man BiWo theoretisch schon bei Kindergartenkinder mit vereinfachten oder eigenen Spielregeln, spielen. Besonders gut geeignet ist das Spiel auch für Kinder mit Schreib- bzw. Sprachschwierigkeiten (z. B. Kinder mit Migrantenhintergrund) und daher in einer Volksschule sehr gut einsetzbar. BiWo passt sich automatisch an das Sprach-Leistungsniveau der Kinder an, da ja keine Wortvorgaben vorhanden sind. Da die Spieleranzahl beliebig auf mehr als auf sechs Spieler erweiterbar ist, ist BiWo gut in der Sprachförderung einsetzbar. Die Spielidee, Wortkombinationen zu den Bildkarten zu finden, ist einfach, gut und schnell erklärt und macht Kindern als auch Erwachsenen viel Spaß. Die Bilder selbst haben ja mehr Details abgebildet als das Hauptobjekt. Z. B. Bei der Bildkarte „Fisch“ erkennt man den Fisch, Wasser, Flossen, Auge, Schuppen, eine Schwanzflosse, Gras, Mund usw.) Daher lassen sich ja bei weitem mehr Wortkombinationen aus den Bildern herausnehmen und somit sind hier auch fast keine kreativen Grenzen gesetzt. Und gerade da überraschen Kinder, da sie bei weitem weniger befangen sind und ihre Kreativität besser ausschöpfen können. Durch die Auswahl von acht Spielen kann man, je nach Vorliebe, zwischen unterschiedlichen Spielmechanismen wählen – Reaktion, Kombination, Memory, Domino, Ablegen usw. Ich muss zugeben, dass die Solo-Variante am wenigsten ankam, da in der Gruppe zu spielen mehr Spaß macht und mehr Spannung bietet. BiWo ist nicht gerade das Spiel, das auf den ersten Blick ansprechend wirkt, aber der Inhalt bietet kommunikativen, kreativen Spielern und Kindern zur Sprachförderung viel Spaß. Es ist auch kein Dauerbrennerspiel wie andere, aber lässt sich immer wieder mal gerne zwischendurch, als Abrundung eines Spieleabends oder auch als angenehme Kost für Familien spielen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 8
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 18,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2007
Verlag: BiWo-Spiele
Genre: Worte
Zubehör:

100 Spielkarten, 4 Wortlisten, 1 Spieleanleitung

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