Chez Geek

Was haltet Ihr von Spielen, deren System einzig daraus besteht, Karten auszuspielen und auszuführen, was draufsteht? Ganz unoriginell? Ganz 08/15? Wie? "Wenn es ein entsprechendes Thema hat?" Willkommen, Zielgruppe !!! 

Es gilt: Je dämlicher, desto besser, und bitte einigermaßen interessant zu spielen (also kein Feste Druff). Was hätten wir da: Spank the Monkey, Sitting Ducks, Der König der Diebe,... oder "Chez Geek". Jaaaa, das sind schön doofe Themen, und deshalb werden dann eben auf Schrottplätzen Schrotttürme gebaut und Affen verdroschen, verschiedenfarbige Enten zerballert... oder WGs aufs Korn genommen. Willkommen bei "Chez Geek", im Original von Steve Jackson Games, übersetzt von Pegasus Spiele - und wieder einmal "eingedeutscht" und mit zusätzlichen, nur in der deutschen Fassung enthaltenen Karten bestückt. Man kann über Pegasus sagen, was man will, aber gute Deutsche Fassungen zusammenstellen, das können sie. (Regelschreiben weniger, aber das ist ein anderes Thema...)


Das Spiel:

Jeder Spieler übernimmt eine Person einer WG, die er mit den anderen Spielern teilt. Wie sich's gehört hat jeder seinen Raum, und außerdem einen Job. Also fast jeder...

Jeder Spieler erhält eine Jobkarte. Diese Karte gibt an, wieviel Freizeit- und Einkommenspunkte der Spieler pro Runde hat, und auch, wieviele Siegpunkte - hier "Slackpunkte" genannt - der Spieler erreichen muss, um zu gewinnen.

Das Spiel geht durch folgende Phasen:

Handkarten ergänzen: Der Spieler zieht so lange Karten nach, bis er 6 Handkarten hält.
Für Karten würfeln: Bei manchen der Karten, die der Spieler aktiv vor sich liegen haben kann, muss man zu Beginn des Zuges deren Effekt erwürfeln.
Personenkarten spielen: Der Spieler spielt eine Personenkarte auf sich oder einen Gegenspieler. Bringt die Person Siegpunkte, muss er würfeln, bei einer 3-6 darf der Spieler die Karte auslegen. Unerwünschte Personen und Haustiere werden ohne Würfeln ausgelegt. Man darf jetzt auch versuchen, unerwünschte Personen aus dem Raum zu vertreiben. Auch hier wird gewürfelt: Bei einer 1-3 bleibt die Person, bei einer 4-6 wandert sie ins nächste Zimmer.
Karten spielen: Man kann beliebig viele Karten (ausgenommen Personenkarten) aus der Hand spielen, nur auf folgende Punkte muss man achten: Die Kosten aller Karten dürfen das Einkommen nicht übersteigen, und die Anzahl der Freizeitaktivitäten ist durch den Freizeitwert der eigenen Jobkarte begrenzt. Aktivitäten sind "Einkaufen" (=Gegenstandkarten spielen) und "Aktivitätskarten spielen".
Natürlich gibt es auch "Jederzeit" - Karten, die man eben jederzeit spielen kann, auch wenn man nicht an der Reihe ist.
Karten abwerfen: Man kann beliebig viele Karte bis auf eine abwerfen.

Der Spieler, der zuerst seine auf der Jobkarte angegebenen Slackpunkte erreicht, gewinnt.

Spieletester

14.06.2008

Fazit

Damit hätten wir's auch schon wieder: Diese Spiel lebt von den Karten und deren Kombinationen zueinander. Köstlich sind dabei neben den Blödeltexten allen voran wieder einmal John Kovalics Illustrationen. Nicht nur, dass "Dork Tower" - Fans Ihre Lieblinge Igor, Matt, Ken und Carson immer wieder im Spiel auffinden, der Mann hat ganze Cartoons aus seiner Serie ins Spiel eingebaut. (Achtet dabei z.B. auf die beiden Karten "Ein Rollenspiel spielen". Und wenn Ihr die Vorlage dafür nicht kennt: Määääächtig großer Fehler !!!)

Als Spiel hat "Chez Geek" sicher die Tatsache gut getan, dass es sich zwar vom System her an Steve Jacksons Munchkin orientiert, aber Jackson selbst offenbar rein als Herausgeber die Finger im Spiel hatte. Ansonsten hätte dieses schöne Spiel mit absoluter Sicherheit Jacksons "Alle gegen den Führenden" - Touch bekommen, und der hat ja schon "Munchkin" und Frag ins Reich des Unspielbaren gekickt. Ich muss dabei gestehen, dass ich noch nicht ganz durchblickt hab, was Darbro dabei so extrem anders macht, damit dieses Spiel hier funktioniert, während "Munchkin" oder die nach ähnlichem Prinzip aufgebaute Z-Man Games - Serie Grave Robbers from Outer Space nach zweimal spielen derart an Reiz verlieren. Aber ich denke, die Tatsache, dass die Fähigkeiten der Karten nicht so extrem mächtig sind, und man außerdem nicht vom Stapel irgendwelche nach keinem System kommenden Karten bewältigen muss, indem man zufällig die richtige Karte zum Reagieren in der Hand hält, hilft hier einiges.

Noch ein letztes Wort zur Erweiterung "Chez Geek 2: Block Party": Diese Erweiterung enthält keine neuen Regeln, sondern nur zusätzliche Karten. Doch während Steve Jackson Games zwei Erweiterungen daraus machte, schafft Pegasus Spiele es, beide Erweiterungen in einer zusammenzufassen. Der Pegasusfan (und vor allem seine Geldbörse) dankt.


Das englische Original ist bei Steve Jackson Games erhältlich.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 18 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 13,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2004
Verlag: Pegasus Spiele
Autor: Jon Darbro
Grafiker: John Kovalic
Genre: Karten
Zubehör:

109 Karten
1 Spielanleitung

Chez Geek 2 - Block Party:
112 zusätzliche Karten

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