Haste Bock?

Die Schafe grasen friedlich auf der Weide. Sie versuchen brav beisammen zu bleiben und kuscheln zueinander.
Dann herrscht Aufruhr. Die Röte steigt in die Wangenbäckchen all der Schafsdamen.
Roger, der Bock, ist ein Herzensbrecher und weiß was Schafe wollen.
Nachdem wieder Ruhe eingekehrt ist scharren sich alle um ein schwarzes Tüpfelchen in der weißen Wollknäuelmenge.
Das ist Thea. Alle haben sie lieb und wollen ganz nah zu ihr kuscheln.
Panik macht sich breit, Jacques, das Frisörschaf wird am Weiderand erblickt und alle laufen davon.


Spielziel:
Für die 4 Spielphasen erhalten die Spieler Punkte, je nachdem wie sie die Aufgaben schaffen.
Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

Spielanleitung:
Die Spielanleitung wirkt konfus und unübersichtlich. Das liegt aber daran, dass die Spielphasen extra erklärt werden und dann auch der eigentliche Spielablauf. Im Endeffekt wurde heißer gekocht als gegessen und die Spielregeln sind sehr gut erklärt.
Vor allem all die bildlichen Beispiele helfen für ein besseres Verständnis. Auch die Kurzzusammenfassung am Ende der Anleitung hilft im Spiel den Überblick zu bewahren.

Spielvorbereitung:
Die Schafe haben nach einer bestimmten Vorlage (Rösselsprung) bei Spielbeginn zu stehen. Dazu gibt es auch eine Abbildung in der Anleitung.
Weiters erhält jeder Spieler die 12 Aktionskärtchen in seiner Farbe und legt sie offen vor sich hin.
Die Wertungssteine und der Zeitstein werden neben die „1“ am Spielfeldrand gestellt.
Die Zeitleiste ist gleichzeitig auch die Punkteleiste.
Die 4 Spielphasen (wie auch im Spielablauf erklärt) sind in der Leiste farblich gekennzeichnet.
Der Würfel wird bereit gelegt.

Gerangel um die Weideplätze:
Bevor das eigentliche Spiel beginnt, raufen die Schafe um die besten Positionen. Dazu würfelt der erste Spieler. Jetzt darf er mit einem Schaf dieser Farbe andere Schafe rammen. Man darf über ein leeres Feld hinweg, gerade aus und diagonal rammen. Man darf auch mehrere Schafe gleichzeitig in einer Linie rammen, aber nur um 1 Feld.

Jetzt sind die Schafe gut verteilt und das eigentliche Spiel kann beginnen.

Spielablauf:
Das Spiel läuft in 4 Phasen ab, wobei sich die Schafe in jeder Phase in eine andere Richtung bewegen werden.
1. Gleich und gleich gesellt sich gern: Jeder Spieler versucht seine beiden Schafe so nah wie möglich zueinander zu bringen.
Wertung: in einer Linie zueinander stehend = 2 Punkte, diagonal zueinander stehend = 1 Punkt

2. Haste Bock?: Roger, der Herzensschmelzer, erscheint am Weiderand und alle Schafe versuchen so nah wie möglich an Roger ran zu kommen.
Wertung: vorderste Reihe: 4 Punkte, 2. Reihe: 3 Punkte, 3. Reihe: 2 Punkte, 4. Reihe: 1 Punkt

3. Black is beautiful: Thea, das schwarze Schaf, ist immer mit dabei und alle versuchen so nahe wie möglich bei ihr zu sein.
Wertung: in gerader Linie an Thea angrenzend = 2 Punkte, diagonal an sie angrenzend = 1 Punkt

4. Jetzt geht's euch an die Wolle: Jacques, der Frisör, erscheint am Spielfeldrand und alle Schafe versuchen sich so weit wie möglich von ihm zu entfernen.
Wertung: Schafe, die am weitesten weg in einer Reihe sind: 4 Punkte, vorletzte Reihe: 3 Punkte, dann 2 und dann 1 Punkt

Gelangt der Wertungsstein über einen Phasenabschnitt, dann wird die jeweilige Wertung ausgeführt , wie auch beim Überschreiten der Steinpferche.

Der eigentliche Spielablauf:
1. Aktionskärtchen aussuchen und Aktion ausführen:

Aktion mit eigenen Schafen (Schafskopfsymbol):
Man darf mit eigenen Schafen einen Schafsschritt auf ein freies Feld tun, ein oder mehrere Schafe mit der Rammbockkarte rammen oder einen Bocksprung über ein anderes Schaf wagen.
Aktion mit beliebigen Schafen (Regenbogensymbol):
Man darf alle Schafe in einer diagonalen Schafkarawane oder in der geraden Schafkarawane um ein Feld verschieben.
Aktion, die die gesamte Herde betrifft (roter Kreis mit einem roten Kreuz):
Alle Schafe rücken beim Futtertrog an eine Randlinie, jedes Schaf schliesst auf. Beim Herdentrieb sucht sich der Spieler aus in welche Richtung sich alle Schafe um 90° drehen.

2. Die angegebene Zahl auf der ausgespielten Aktionskarte rückt der Zeitstein auf der Leiste vor.

3. Wird eine Wertung ausgelöst, so wird gewertet.

4. Gelangt der Zeitstein auf Schafspaniksymbol, darf der aktive Spieler mit dem Würfel sofort würfeln. Er darf mit dem Schaf, dessen Farbe gewürfelt wurde, andere rammen.

Das Spiel endet, wenn der Zeitstein das Feld 74 erreicht hat. Mit einer letzten Wertung wird das Spiel abgeschlossen.

Es gibt auch Spielvarianten für 2 bzw. 3 Personen. Es spielen alle Schafe mit, auch die neutralen Schafe. Der Spielablauf funktioniert gleich, nur dass die unbenutzten Aktionskärtchen als Bewegungskärtchen genutzt werden.

Spieletester

07.01.2008

Fazit

Das Spiel wurde schon 2005 als „Shear Panic“ vom schottischen Verlag Fragor Games das erste Mal herausgebracht. Das Augenmerk liegt vor allem an den süßen und witzig gestalteten Spielfiguren. Sie sind vollständig aus Ton und auch hübsch angemalt. Dadurch erhält das gesamte Spiel einen edlen Look. Dabei täuscht das liebliche Image über das taktische Spielgeschehen hinweg. Der Spielablauf funktioniert flüssig und eigentlich auch schnell. Manchmal ist man dann doch am grübeln, welche Aktionskarte man ausspielen soll, da die ausgespielten Karten aus dem Spiel ausscheiden. Schlichtweg gesagt, man muss mit seinen Aktionskarten auf jeden Fall haushalten. Ansonsten bleiben einem zum Schluss genau die falschen übrig. Bei der Strategie lässt sich nur eine verfolgen - immer so nahe (oder fern) wie möglich beim Zielobjekt sein. Ansonsten kann man sich keine feste Strategie zulegen, da durch die ausgespielten Aktionskarten andauernd gerammt, geschoben und gesprungen wird. Das heißt, man muss sich auf jede Situation neu einstellen. Gerade die süßen Schäfchen kommen auch beim jüngeren Publikum sehr gut an. "Haste Bock?" lässt sich auch mit 8-jährigen Kindern spielen, wobei das taktische Element nicht so knallhart ausgespielt wird. Aber den Kindern gefällt es. Der Zeitfaktor ist ideal, da nicht viel nachgedacht werden muss (Hartdenker ausgeschlossen). Daher bietet sich das Spiel für Familien sehr gut an. Die optimale Spielerzahl sind 4 Personen. Je mehr Personen, desto öfters wird gerammt und geschoben und das Chaos ist perfekt. Bei weniger Spielern fällt dieser Faktor immer mehr weg und dadurch kann auch der Spielreiz verloren gehen. Wer die Optik und die Taktik in einem möchte, der liegt mit der Wahl zu „Haste Bock?“ richtig – Familientauglichkeit inklusive.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Erscheinungsjahr: 2006
Verlag: Zoch
Genre: Glück
Zubehör:

8 Schafe (in Blau, Gelb, Grün und Rot) 1 Schafsbock "Roger" 1 schwarzes Schaf "Thea" 1 Frisörschaf "Jacques" 48 Aktionskärtchen (in Blau, Gelb, Grün und Rot) 4 Wertungssteine (in Blau, Gelb, Grün und Rot) 1 Spielplan 1 schwarzer Zeitstein 1 Farbwürfel 9 Weideplättchen + Aufkleber

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