China

Gleich vorweg, dieses Spiel ist eine Neuauflage von Abacus, hieß früher Kardinal und König und wurde von Goldsieber angeboten. Ich persönlich kenne Kardinal und König nicht und kann deshalb auch keine Vergleichsfäden ziehen, und weil es sich eben um eine Neuauflage handelt, möchte ich mich kurz und bündig halten.

Wer Kaiser von China werden will muss sich als Großraum- und Vorausdenker erweisen, also ist der Titel China schon passend gewählt. Der Spielplan ist beidseitig bedruckt, auf welcher Seite gespielt wird hängt von der Spieleranzahl ab. Der Plan zeigt China ca. 200 vor Chr. und dazu Provinzen von denen je zwei die gleiche Hintergrundfarbe haben. China ist von einem Wegenetz überzogen auf dem Häuser errichtet werden müssen. Dafür gibt es Hausfelder, noch dazu gibt es in jeder Provinz ein Drachenfeld auf das Abgesandte gesetzt werden.

Die Spieler bekommen 3 Handkarten die nach einem Zug immer wieder auf 3 ergänzt werden. Die Provinzkarten zeigen uns die beiden Provinzen der gleichen Farbe. Wer an die Reihe kommt darf, wenn er möchte alle seine Handkarten ausspielen um in den Provinzen Häuschen zu bauen oder Abgesandte einzusetzen. Querfeldein nach Lust und Laune zu bauen ging aber nicht mal im alten China, zwar bedurfte es keiner Bauverhandlung aber folgende Bauregeln sind zu beachten: In einer leeren Provinz darf nur ein Spielstein gesetzt werden, sobald 1 Spielstein gesetzt ist darf jeder Spieler bis zu zwei Steine dort einsetzen.
Pro Provinzkarte darf nur 1 Stein gesetzt werden. 2 Karten der gleichen Farbe können als Joker genutzt werden. Der Joker muss dazu in eine andersfarbige Provinz gesetzt werden als die dafür verwendeten Karten.

Für das Setzen der Abgesandten gibt es nur eine Regel: Die farbliche Mehrheit an Häusern in einer Provinz gibt die maximale Anzahl an Abgesandten vor.

Sind alle Hausfelder einer Provinz mit Häusern besetzt, unterbricht man den Zug des Spielers, es kommt zur Wertung dieser Provinz. Der Spieler, der die meisten Häuser in der Provinz verzeichnen kann, erhält für jedes Haus in der Provinz, egal welcher Farbe, einen Punkt.
Der Spieler mit den zweitmeisten Häusern erhält für jedes Haus des Spielers mit den meisten Häusern einen Punkt. Der mit den drittmeisten bekommt so viele Punkte wie der zweitmeiste….. uswusf. Zur besseren Erkennung, dass eine Provinz schon gewertet wurde, wird dort ein schwarzer Wertungsstein platziert.

Gespielt wird solange bis der Nachziehstapel 2x gemischt wurde oder ein Spieler keine Steine mehr zum setzen hat. Ist einer der beiden Fälle eingetroffen kommt es zur Schlusswertung. Zuerst werden die Provinzen in denen noch kein Wertungsstein liegt gewertet. Als zweites kommt die Bündniswertung. Die Abgesandten kommen nun ins Spiel. Aber nicht die Abgesandten selbst werden gewertet, sondern die Bündnisse zwischen Provinzen. Es gibt insgesamt 15 benachbarte Provinzen. Diese möglichen Bündnisse sind von 1-15 durchnumeriert und werden in dieser Reihenfolge abgerechnet. Ein Bündnis bringt nur dann Punkte, wenn ein Spieler in beiden Provinzen die Mehrheit an Abgesandten aufweisen kann. Dann erhält er für jeden Abgesandten einen Punkt. Als drittes noch die Straßenwertung: Wer 4 oder mehr Häuser in ununterbrochener Reihe entlag einer Strasse stehen hat, bekommt für jedes Haus einen Punkt. Sieger ist der, der zum Schluss auf der Wertungsleiste am weitesten vorne liegt.

Spieletester

25.04.2006

Fazit

Mein ganz persönliches Resümee zu diesem Spiel.
Es hat mir nicht besonders gut gefallen. Warum, Weshalb, Wieso zu beantworten ist nicht einfach. Sehr viel gute Kritik hat „China“ schon bekommen, zu Recht! Sie werden nun glauben ich widerspreche mir, dem ist aber nicht so. Es handelt sich um ein taktisch ausgeklügeltes Spiel, dass auch meine Geschmacksrichtung treffen würde. Es trifft eigentlich in allen Punkten meinen Geschmack und trotzdem gefällt es mir nicht. 
Was mir noch aufgefallen ist: Thurn und Taxis ist China sehr ähnlich, wüsste ich es nicht besser würde ich sagen hier wurde eine Idee zweier Spieleautoren geboren die sich trennten bevor das Spiel fertig war. Jeder hat es für sich selbst fertiggestellt, beim einen heißt es so, beim anderen so.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Hirian | 11.05.2009

Hier eine objektive Spielekritik:

Bei "China" handelt es sich um ein Remake von Kardinal & König. Es gab einige Änderungen beim Material (z.B. doppelseitig bedruckter Spielplan) und vor allem bzgl. einer Regel
(1te Zwischenwertung nach alter Regel entfällt)
Zu "Thurn und Thaxis" gibt es vielleicht kleine Ähnlichkeiten...die beiden genannten Spiel sind sich aber auf gar keinen Fall zum Verwechseln ähnlich.

Das Spiel zeichnet sich dadurch aus, dass es sehr taktisch und clever ist und dennoch nicht lange dauert (ca. 45 Minuten).
Da es wirklich intelligent und gut austariert ist, kann man China empfehlen.

Und das auch, obwohl mir persönlich (subj. Perspektive!) die europäische Karte von "Kardinal & König" besser gefällt.


MfG,
Hirian

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2005
Verlag: Abacus Spiele
Genre: Taktik
Zubehör:

57 Provinzkarten, 100 Häuser, 45 Abgesandte, 5 Punktekarten, 5 Befestigungen, 9 Wertungssteine, 1 Kaiser

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